Ein Szenario wie aus einem Politthriller
Die Vereinigten Staaten befinden sich in einem beispiellosen politischen Klima, in dem die Gesundheit oder rechtliche Probleme der Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und Donald Trump unerwartet ins Zentrum des Interesses rücken.
Mit Biden, dem 81-jährigen Amtsinhaber, und Trump, dem 77-jährigen Herausforderer, stehen die ältesten Kandidaten aller Zeiten im Rampenlicht - und mit ihnen die Frage: Was passiert, wenn einer von ihnen ausfällt?
Vor den Nominierungsparteitagen
Sollten Biden oder Trump vor den offiziellen Nominierungsparteitagen ihrer Parteien ausfallen, öffnet sich ein dramatisches Kapitel amerikanischer Politik. Die Delegierten wären plötzlich frei in ihrer Wahl, was zu einem spektakulären Abstimmungsdrama führen könnte.
„Das wäre so ziemlich das Aufregendste, was alle, die US-Politik verfolgen, in ihrem Leben erlebt haben.“, so Politikwissenschaftler David Barker.
Namen von Hochkarätern beider Parteien würden durch die Medien geistern, während Amerika gebannt auf einen historischen Parteitag wartet.
Nach den Parteitagen
Fällt einer der Kandidaten nach der offiziellen Nominierung aus, rückt die Parteiführung in den Fokus. Die Entscheidung würde dann von den Committees der jeweiligen Parteien getroffen - ein Vorgang, der Kritik und Kontroversen entfachen könnte, besonders bei den Republikanern, wo die Basis gegen die Elite aufbegehren könnte.
Nach der Wahl
Sollte der gewählte Präsident sein Amt nicht antreten können, ist der Fall klar: Die Vizepräsidentschaftskandidatin oder der Kandidat tritt an seine Stelle. Kamala Harris steht hier bereits fest, Trump hat seinen Vize noch nicht benannt.
Mögliche Ersatzkandidaten bei den Demokraten
Namen wie Kamala Harris, Gavin Newsom, Gretchen Whitmer und Jay Robert Pritzker tauchen als potenzielle Ersatzkandidaten auf. Trotz Harris schwacher Umfragewerte und der national weniger bekannten Gesichter wie Pritzker zeigt sich die demokratische Partei reich an Alternativen.
Bei den Republikanern
Die Lage bei den Republikanern ist weniger klar. Nikki Haley, Ron DeSantis und selbst Donald Trump Junior könnten als mögliche Kandidaten ins Rennen gehen, sollte Trump ausfallen. Doch keiner von ihnen könnte Trumps einzigartige Basis so leicht mobilisieren.
Die Frage nach einem Plan B
Im Falle eines Ausfalls von Biden oder Trump wirft ein Schlaglicht auf die tiefen Unsicherheiten im amerikanischen Wahlprozess. In einem politischen Klima, das von Unvorhersehbarkeit und beispiellosen Herausforderungen geprägt ist, bleibt die größte Frage vielleicht nicht, wer gewinnt, sondern wer überhaupt zur Wahl steht.