Die uralte Drohung eines D-Mark-Scheins bleibt erstaunlich aktuell, als eine Notiz mit der Unterschrift "Deine Traumfrau" erst im Jahr 2024 ihren Weg zur Bundesbank fand. Diese alte D-Mark trieb ihren Besitzer mit einer humorvollen Warnung zu 23 Jahren Geduld, bevor sie umgetauscht wurde – lange nach der Einführung des Euro zum Jahreswechsel 2001/2002.
Jahr für Jahr birgt das Umtauschgeschäft der alten D-Mark einige Überraschungen. Menschen tauschten im letzten Jahr allein 53 Millionen D-Mark im Wert von etwa 27,2 Millionen Euro um – weniger als im Vorjahr, als es noch 58 Millionen D-Mark waren. Bei durchschnittlich 542 D-Mark pro Umtauschvorgang fanden die meisten Einreichungen in Form von 100-D-Mark-Scheinen und 1-Pfennig-Münzen statt.
Nicht nur zufällige Haushaltsfunde, sondern auch spannende Entdeckungen bei Renovierungsarbeiten beleben die Geschichte der D-Mark. Ein unerwarteter Schatz kam ans Tageslicht, als eine Familie beim Abriss eines Spielgerüsts 250 D-Mark-Scheine und Briefmarken vorfand. Der steile Zahn der Zeit erlaubte jedoch nur den Umtausch von 9.000 D-Mark in 4.600 Euro.
Selbst zerstörte Banknoten treffen wieder auf Licht: Der verkohlte Rest eines Unternehmensbrandes aus der Vergangenheit erwies sich als wechselbar, nachdem die Bundesbank-Fachleute akribisch Münzen und Banknoten im Wert von 8.000 D-Mark retteten.
Der internationale Charme der D-Mark sorgt dafür, dass noch 163 Millionen Banknoten und mehr als 23 Milliarden Münzen im Umlauf sind – gleichwohl viele als Sammlerstücke oder im Ausland. Mit einem Gesamtwert von knapp 12,2 Milliarden D-Mark, stehen die Chancen gut, dass diese Währung eine unerschöpfliche Geschichte bleibt.
Fehlende Banknoten und Münzen können problemlos bei der Bundesbank umgetauscht werden. Mit einem festgelegten Wechselkurs von 1,95583 D-Mark pro Euro ist dies ein bleibendes Angebot – das es übrigens auch in Österreich, Irland sowie den baltischen Staaten gibt.