07. Januar, 2025

Politik

Der Machtwechsel im Erzbistum von Canterbury: Ein Erneuerungsprozess in der Kirche von England

Der Machtwechsel im Erzbistum von Canterbury: Ein Erneuerungsprozess in der Kirche von England

Die Kirche von England steht vor einer wegweisenden Phase, nachdem der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, seinen Rücktritt angekündigt hat. Diese Entscheidung fiel im Zuge eines Skandals um Vertuschung von Missbrauchsfällen, wobei Welby eingeräumt hat, sowohl persönlich als auch institutionell unzureichend gehandelt zu haben. Der Rücktritt erfolgt, während die Kirche ohnehin mit Herausforderungen wie dem Rückgang der Religiosität in Großbritannien und internen Spannungen bezüglich des Umgangs mit gleichgeschlechtlichen Paaren konfrontiert ist. Welby, der bisher 85 Millionen Anglikaner weltweit repräsentierte, wird seine offiziellen Aufgaben bis zum Dreikönigstag abschließen. In der Zwischenzeit wird der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, diese Rolle interimistisch übernehmen. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger könnte bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen. Doch auch Cottrell sieht sich derzeit der öffentlichen Prüfung ausgesetzt. Gemäß einer BBC-Berichterstattung hatte er einem Priester weiterhin seine Tätigkeiten erlaubt, obwohl dieser im Umgang mit Kindern eingeschränkt war. Zudem wird berichtet, dass Cottrell einem Opfer von sexuellem Missbrauch Entschädigung gezahlt hat. Die jüngsten Ereignisse werfen dunkle Schatten auf die Feierlichkeiten der Kirche und verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer inneren Erneuerung. Dies betonte Cottrell auch in seiner Weihnachtsansprache, in der er Buße und Anbetung als essenziell bezeichnete. Unterdessen mahnen Experten vor institutionellen Lücken, die durch den Führungswechsel entstehen könnten, und betonen die Bedeutung einer gestärkten Kirchenleitung. Die gegenwärtigen Umwälzungen bringen nicht nur Risiken, sondern bieten der Kirche auch die Chance, zentrale Vertrauensprobleme anzugehen und eine Neuausrichtung zu schaffen, die Glaubwürdigkeit und Zusammenhalt stärken könnte.