Im Euroraum bleibt Bargeld an der Ladenkasse trotz des digitalen Wandels weiterhin eine bevorzugte Zahlungsmethode, insbesondere bei geringeren Beträgen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Die Präferenz für Schein und Münze beruht oft darauf, dass Verbraucher einen klaren Überblick über ihre Ausgaben behalten und das anonyme Bezahlen schätzen. Allerdings zeigt sich ein stetiger Rückgang der Barzahlung: Während 2019 noch 72 Prozent der Transaktionen bar durchgeführt wurden, sank dieser Wert auf 52 Prozent im aktuellen Jahr. Parallel dazu stieg der Anteil der Kartenzahlungen von 25 Prozent im Jahr 2019 auf nun 39 Prozent. Länderübergreifend wurde ein Rückgang der Barzahlung mit Ausnahme von Finnland und den Niederlanden verzeichnet, besonders stark in Zypern, Deutschland, Malta und Portugal. Trotz der sinkenden Zahlen bei den Bargeldzahlungen in Deutschland, einem Land traditionell mit hoher Barzahlungstradition, nimmt die Nutzung von Debitkarten und mobilen Zahlungslösungen stetig zu. Bereits ab Beträgen über 50 Euro greifen die Konsumenten häufiger zur Karte. Die Bequemlichkeit und Geschwindigkeit, die digitale Zahlungsmethoden bieten, machen diese zunehmend attraktiver. Nicht zuletzt befeuert der wachsende Online-Handel den Trend zum digitalen Bezahlen. Laut EZB erfolgen 21 Prozent aller Zahlungen im Netz, was ein Drittel des Gesamtwertes ausmacht. Ein Großteil der Verbraucher im Euroraum (62 Prozent) wünscht sich dennoch, dass Bargeld als Zahlungsmöglichkeit erhalten bleibt. EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone betont die Bedeutung sicherer und integrativer Zahlungsmöglichkeiten und die Absicht, sowohl Bargeld als auch einen digitalen Euro zu fördern.