Hyperschallgeschwindigkeit mag an die atemberaubenden Rennen von Speed Racer erinnern, doch hier entfacht ein ganz anderer Sturm der Geschwindigkeit. Mit Geschwindigkeiten, die das Fünffache der Schallgeschwindigkeit erreichen – etwa 3.800 Meilen pro Stunde – lässt Hyperschall-Technologie sogar den Top-Gun-Helden Tom Cruise neben sich stehen. Ein Flug von New York nach Los Angeles in rund 30 Minuten wäre damit ein Kinderspiel. NASA richtet den Blick fest auf diese Technologie, um neue Pionierleistungen in der pfeilschnellen Punkt-zu-Punkt- und Weltraumzugangsforschung zu erreichen.
Langfristig plant NASA die Entwicklung wiederverwendbarer Hyperschallfahrzeuge, die mit effizienten Triebwerken routinemäßige Flüge rund um den Globus ermöglichen sollen. Diese Vision, die bis 2050 Gestalt annehmen könnte, betrachtet ein solches Fahrzeug als erste Stufe eines zweistufigen Raumfahrtsystems. Schon 1949 erreichte die amerikanische Höhenforschungsrakete WAC Corporal erstmals Hyperschallgeschwindigkeit, wobei sie jedoch beim Wiedereintritt verglühte. 1961 stellte dann Major Robert White mit der X-15-Rakete im Dienst der US-Luftwaffe bedeutende Geschwindigkeitsrekorde auf.
In jüngster Zeit erlangte ein Testflug chinesischer Wissenschaftler mit einem außergewöhnlich designten Hyperschallflugzeug Aufmerksamkeit. Eine derartige Entwicklung bewegt sich weg von den traditionellen, schlanken Konstruktionen und nutzt stattdessen dicke, runde Rümpfe und kapenähnliche Flügel.
Auch im Bereich der Rüstung spielen Hyperschalltechnologien eine Rolle. Während deutsche Wissenschaftler bereits in den 1930er Jahren Hyperschallwaffen entwarfen, sieht Russland nun effektive Einsatzmöglichkeiten und setzte solche Raketen während der Invasion in der Ukraine 2022 in die Tat um. Rocket Lab USA hat im November erfolgreich eine suborbitale Mission gestartet, um Hyperschalltechnologien für das US-Verteidigungsministerium zu testen und somit bedeutende Fortschritte auf dem Gebiet dieser Hochgeschwindigkeitstechnologie zu erzielen.