03. Dezember, 2024

Politik

Der große Browser-Bann: Washingtons Pläne zur Google-Zerschlagung

Der große Browser-Bann: Washingtons Pläne zur Google-Zerschlagung

Das US-Justizministerium hat im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens einen überraschenden Ansatz vorgestellt: Google soll sich möglicherweise von seinem weltweit präsenten Browser Chrome verabschieden. Die Weichen für eine kommende Entscheidung liegen beim zuständigen Richter, der erst im nächsten Sommer Klarheit schaffen wird. Bis dahin wird die politische Landschaft sich ein weiteres Mal verändert haben, denn Donald Trump wird am 20. Januar ins Präsidentenamt eingeführt. Dessen geografische und wirtschaftliche Argumentation legt nahe, dass Google eher auf Fairness bei den Suchergebnissen setzen sollte als auf eine Zerschlagung.

Bereits im Vorfeld hatte das Gericht festgestellt, dass Google ein Monopolstellung im Bereich der Internet-Suche innehat und diese mit fragwürdigen Mitteln verteidigt. Nun steht die Frage im Raum, welche Schritte dagegen ergriffen werden sollen. Denn Chrome dominiert den Browser-Markt mit annähernd 60 Prozent in den USA und sogar rund zwei Drittel weltweit.

Eine zentrale Forderung des Justizministeriums ist, dass Google die Datenhoheit mit seinen Mitbewerbern teilen muss. Derzeit fließen Gelder von Google an Apple und Mozilla, um Google als voreingestellte Suchmaschine zu positionieren - eine Praxis, die beendet werden könnte. Der Staat will außerdem verhindern, dass Google eigene Dienste bevorzugt und Beteiligungen an Konkurrenzunternehmen hält. Bloomberg hatte am Vortag bereits die wesentlichen Forderungen der US-Regierung dargelegt.

Google kontert: Solche Maßnahmen könnten die Produktqualität beeinträchtigen und Sicherheitsrisiken für Nutzerdaten schaffen, etwa wenn Suchanfragen an internationale Wettbewerber offengelegt würden. Zudem könnte die finanzielle Lage von Mozilla beeinträchtigt werden, da die Google-Zahlungen eine bedeutende Einkommensquelle darstellen.

Das Justizministerium beabsichtigt gegenwärtig noch nicht, Google von seinem mobilen Android-Betriebssystem zu trennen, sieht diese Option jedoch als Druckmittel, sollte der gewünschte Effekt in den kommenden Jahren nicht eintreten.