Gerade zum Jahresanfang, wenn die Beitragsanpassungen in vollem Gange sind, können Versicherte finanziell kräftig profitieren. Aktuell stehen 37 gesetzliche Krankenkassen vor der Tür, um höhere Beiträge einzufordern.
Doch genau dieser Moment eröffnet den idealen Zeitpunkt für einen Kassenwechsel, der nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch zusätzliche Ersparnisse von bis zu 1366 Euro ermöglicht.
Gleich 37 Kassen, darunter Schwergewichte wie die Barmer und einige AOKs, erhöhen ihre Beiträge. Besonders Gutverdiener trifft es dabei hart, denn der Anteil ihres Gehalts, der für den Beitrag herangezogen wird, steigt zusätzlich.
Die gute Nachricht: Dieser Umstand macht den Wechsel der Krankenkasse aktuell für eine Vielzahl von Versicherten besonders attraktiv.
Doch es gibt noch ein weiteres Ass im Ärmel – die oft wenig bekannten, aber äußerst lukrativen Wahltarife. Diese bieten nicht nur gesunden Menschen die Möglichkeit, kräftig zu sparen, sondern erlauben es in einigen Fällen sogar, Leistungen abzuwählen und dadurch bares Geld zu behalten.
Angestellte und Selbstständige, die gesetzlich versichert sind, zahlen einen prozentualen Anteil ihres Einkommens an die Krankenkasse. Die Beitragssätze sind gedeckelt, aber alle Kassen erheben einen Zusatzbeitrag.
Jetzt wird es spannend: In vielen Bundesländern kann allein durch einen geschickten Wechsel der Kasse eine maximale Ersparnis von 403,65 Euro im Jahr erzielt werden.
In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo die AOK Nordost besonders teuer ist, sind es sogar beeindruckende 558,90 Euro. Selbstständige, die den vollen Beitrag selbst tragen, dürfen sich über das Doppelte freuen.
Doch das ist noch nicht alles. Wahltarife bieten eine zusätzliche Ersparnis von bis zu 900 Euro für gesunde Menschen. Das bedeutet, dass Angestellte insgesamt bis zu 1211 Euro sparen können, während es im Nordosten sogar bis zu 1366 Euro sind. Klingt verlockend, aber es gibt einige Tücken, die es zu beachten gilt.
Wer sollte besonders einen Wechsel prüfen? In dieser Hinsicht hat sich die Lage besonders für Kunden der Barmer verändert. Bisher im Mittelfeld der Beiträge angesiedelt, stieg der Beitragssatz hier nun besonders deutlich von 16,1 auf 16,79 Prozent.
Ein Wechsel könnte sich daher für viele Versicherte finanziell erheblich lohnen. Doch auch andere Kassen wie die AOK Rheinland/Hamburg, die Bahn BKK, die Securvita und die Knappschaft verlangen höhere Beiträge.
Was ist mit denen, die ohne Wechsel sparen möchten?
Wahltarife waren eine Zeit lang in den Hintergrund gerückt, doch jetzt könnten sie erneut die größten Kostenvorteile bringen.
Nicht alle Kassen bieten sie an, aber die Barmer ist eine der Ausnahmen. Dabei gibt es verschiedene Konditionen und Optionen, darunter die Beitragsrückerstattung. Mitglieder können diese wählen, wenn sie glauben, akut keinen Arzt zu benötigen.
Doch Vorsicht ist geboten, denn die Bindung an die Kasse für ein Jahr verlängert sich automatisch und birgt das Risiko, bei einer ernsthaften Krankheit am Ende des Jahres alle Ersparnisse zu verlieren.
Es gibt jedoch auch andere, spekulativere Tarife, wie den Selbstbehalt-Tarif, der je nach Kasse und Einkommen bis zu 600 Euro Ermäßigung pro Jahr bietet. Doch Vorsicht: Im Krankheitsfall müssen die Versicherten einen Teil der Kosten übernehmen. Bei einer Ersparnis von 600 Euro verpflichtet sich der Versicherte beispielsweise, im Krankheitsfall bis zu 950 Euro zu tragen.
Einige Kassen bieten Tarife an, bei denen sich einzelne freiwillige Leistungen abbestellen lassen. Dies kann eine attraktive Option sein, um den Beitrag zu reduzieren, erfordert jedoch eine genaue Abwägung der möglichen Risiken und Kosten.
Doch welche Unterschiede gibt es über den Beitrag hinaus? Die Beiträge korrelieren nicht direkt mit den Leistungen, und die teuerste Kasse ist nicht zwangsläufig die beste.
Die Struktur der Versicherten spielt eine entscheidende Rolle, da Kassen mit vielen älteren, kinderreichen oder chronisch kranken Mitgliedern zwangsläufig höhere Ausgaben haben und daher die Beiträge erhöhen müssen. Zudem nehmen Kassen mit besserverdienenden Kunden mehr Geld je Versichertem ein, was zu gezielten Werbemaßnahmen um Gutverdiener und jüngere Kunden führt.
Bonusprogramme, Zusatzleistungen wie die Übernahme von homöopathischen Arzneimitteln, Reiseimpfungen, professioneller Zahnreinigung und Zuschüssen zu Gesundheitskursen können entscheidende Unterschiede zwischen den Kassen ausmachen.
Die physische Erreichbarkeit spielt ebenfalls eine Rolle, insbesondere wenn der persönliche Kontakt bevorzugt wird. Große Kassen mit bundesweiten Filialen bieten möglicherweise umfangreichere Serviceleistungen, während kleinere, regional tätige Kassen möglicherweise einen persönlicheren Service bieten.
Doch wie steht es um die Qualität der Kassen?
Die Bewertung der Krankenkassen erfolgt durch unabhängige Institute wie den TÜV, die Stiftung Warentest und den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK).
Diese prüfen die Leistungen, den Service und die Finanzstabilität der Kassen. Eine gute Qualität und ein hoher Servicegrad können auch in puncto Kundenzufriedenheit den Ausschlag geben.
Der Wechsel der Krankenkasse erfordert einige Überlegungen und einen genauen Blick auf die individuellen Bedürfnisse. Wer jedoch die Zeit investiert, kann nicht nur den Beitrag reduzieren, sondern auch von Zusatzleistungen profitieren.
Gerade jetzt, da viele Kassen ihre Beiträge erhöhen, ist der ideale Zeitpunkt für einen Kassenwechsel gekommen. InvestmentWeek hilft Ihnen dabei, den besten Deal zu machen und finanziell optimal aufgestellt ins neue Jahr zu starten.