Die spektakuläre Erprobung von SpaceX's neuem Raumschiff, dem Starship, verspricht eine Vielzahl wegweisender Projekte, an deren Spitze die Kolonisation des Mars steht. Während eigentlich der Start der interplanetaren Sonde Europa Clipper am 14. Oktober das Gesprächsthema hätte dominieren sollen, wurde dieser von einem Ereignis am Vortag übertroffen: dem erfolgreichen Testflug des Starship. Der Unternehmensgründer Elon Musk sieht darin nicht das Ende, sondern vielmehr den Anfang einer neuen Epoche der Raumfahrt.
Der Starship-Start von SpaceX, dem Unternehmen für Satellitenkommunikation und Mars-Besiedlung, markiert einen Meilenstein in der Raumfahrtindustrie. Sieben Minuten nach dem Start führte eine dünne Raketenfeuersäule die massive erste Stufe des Starship zurück zu seinem Startplatz in Texas, wo sie von der Vorrichtung wie die Beute einer riesigen Gottesanbeterin aufgefangen wurde.
Elon Musk plant, im Jahr 2026, wenn die Planeten günstig stehen, fünf unbemannte Starships zum Mars zu entsenden. Möglicherweise sollen vier Jahre später bemannte Missionen folgen. Ziel ist es, einmal alle zwei Jahre hunderte von Starships und zehntausende Menschen zum Roten Planeten zu schicken. Derzeit diskutiert SpaceX darüber, die Startfrequenz auf mehr als einen Start pro Tag zu erhöhen und schließlich in der Lage zu sein, bis zu 1.000 Starships pro Jahr zu produzieren.
Obwohl Musk häufig ungenaue Prognosen hinsichtlich der Zeitpläne seiner Unternehmen gibt, ist seine Vision ungebrochen. Kritiker, die seine mutigen Ambitionen in Frage stellten, sehen sich oft eines Besseren belehrt. Der Gedanke, den Mars zu besiedeln, ist ambitioniert, aber auch herausfordernd: Es fehlt an flüssigem Wasser, einer atembaren Atmosphäre und Ressourcen zum Handeln. Doch SpaceX bleibt entschlossen, die interplanetaren Ziele zu verfolgen.
Diese Entwicklung könnte Türen zu weiteren, bisher unmöglichen Projekten öffnen. Starship könnte capacities stark erweitern, um beispielsweise die Starlink-Satellitenkonstellation weiter auszubauen. Andere Firmen planen mit Starship den Start von Raumstationen. Trotz eines stornierten Auftrags für eine kommerzielle Mondumrundung sind neue Möglichkeiten denkbar. Astronomen träumen von riesigen Weltraumteleskopen und Technologievisionäre von der Nutzung ununterbrochener Sonnenenergie im All. Wenn die Konkurrenz in Amerika, China und anderswo ähnliche Vorhaben verfolgt, könnte der weltraumtechnische Alltag bald völlig anders aussehen.