Unter der Präsidentschaft von Donald Trump hat der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro eine signifikante Abwertung erlebt. Seit dem Amtsantritt von Trump verzeichnete die amerikanische Währung einen Wertverlust von rund zehn Prozent, was sie auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren bringt. Diese Entwicklung bringt Konsumenten gewisse Vorteile, birgt jedoch auch das Potenzial für weitreichende Folgen auf die globale Wirtschaftsdynamik.
Ein schwächer werdender Dollar bedeutet für europäische Märkte, dass importierte Waren günstiger werden, was wiederum einen dämpfenden Effekt auf die Inflation in Europa haben kann. Gleichzeitig sorgt die Unvorhersehbarkeit der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik für Besorgnis. Insbesondere Trumps unvorhersehbare Zollpolitik erzeugt Unsicherheiten an den Finanzmärkten und beeinträchtigt das Vertrauen in den Dollarkurs. Scharfe Kritiken des Präsidenten an US-Notenbankchef Jerome Powell verstärken die Lage zusätzlich. Analysten wie Bernd Weidensteiner von der Commerzbank heben hervor, dass die Unabhängigkeit der Fed als bedroht wahrgenommen wird, was zu anhaltender Unsicherheit führt.
Dennoch behauptet sich der US-Dollar weiterhin als führende Weltleitwährung. Weltweit halten Zentralbanken einen Großteil ihrer Reserven in Dollar, und der Handel mit Rohstoffen findet größtenteils in dieser Währung statt. Die Vereinigten Staaten offerieren den größten Finanzmarkt der Welt, unterstützt durch einen umfangreichen Markt für Staatsanleihen, in den Investoren aus Ländern wie China und Japan erheblich investieren.
Für Konsumenten hat die Schwäche des Dollars greifbare Vorteile, insbesondere bei Energiekosten, da Rohstoffimporte günstiger werden. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), äußerte, dass dies zur Dämpfung der Inflation in der Eurozone beitragen könne. Touristen profitieren ebenso, da der Wechselkurs ihnen mehr Kaufkraft in den USA verschafft. Dennoch zeigen aktuelle Trends, dass die US-amerikanische Politik die Tourismuszahlen beeinflusst, wobei die Zahl der deutschen Reisenden eher rückläufig ist.
Traditionell galt der Dollar als sicherer Finanzhafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Jedoch stellt Trumps Zollpolitik diesen Status potenziell in Frage. Der Markt für US-Staatsanleihen steht unter Druck, und Investoren sind zunehmend auf der Suche nach Alternativen. Obwohl der Euro in der gegenwärtigen Phase keine ernstzunehmende Konkurrenz als Leitwährung darstellt, könnte eine zukünftige Kapitalmarktunion innerhalb der EU diese Dynamik verändern. Bis dahin bleibt der Dollar jedoch vorherrschend.
Es wird vermutet, dass die Strategie der Trump-Administration darauf abzielen könnte, durch einen schwächeren Dollar die US-Exporte zu fördern und das Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Solche Ambitionen erscheinen jedoch unter Experten umstritten, da die langfristige Effektivität dieser Politik in Zweifel gezogen wird.