Der Friedkin-Deal: TFG überrumpelt die Welt des Fußballs mit Everton-Übernahme

Im Sommer 2023 landete Romelu Lukaku am Flughafen Ciampino und wurde von den Fans seines neuen Vereins Roma wie ein Held empfangen. Doch nicht nur er zog alle Blicke auf sich: Im Cockpit saß Dan Friedkin, Besitzer der Roma und zugleich Pilot. Friedkin, bekannt für seine spektakulären Auftritte, hat erneut für Schlagzeilen gesorgt. Diese Woche verkündete The Friedkin Group (TFG) den Kauf der Mehrheitsbeteiligung von Farhad Moshiri am englischen Traditionsclub Everton. Eine Überraschung, die nicht nur den rivalisierenden US-Investor John Textor verblüffte, sondern auch die gesamte Sportwelt. Noch im Juli hatte TFG exklusive Gespräche mit Moshiri abgebrochen. Doch in einem furiosen Finale des letzten Wochenendes konnte Friedkin Moshiri und dessen Berater, darunter auch Deloitte und Northridge Law, von der eigenen Verhandlungsfähigkeit überzeugen. Nun steht die Übernahme durch TFG kurz vor dem Abschluss und wartet nur noch auf behördliche Genehmigungen. Das milliardenschwere Familienimperium, geleitet von Dan und Sohn Ryan Friedkin, hat eine beeindruckende Diversifikation hinter sich. Ursprünglich im Autohandel verwurzelt, verteilt sich das Unternehmen heute auf zahlreiche Branchen. Ihr Erfolgsmodell basiert auf langfristigem Wachstum – eine Philosophie, die auch Evertons Fans Hoffnung bringt, nach Jahren des Kampfes gegen den Abstieg. Dennoch steht TFG vor gewaltigen Herausforderungen in Goodison. Die ersten Schritte umfassen die Stärkung der internen Strukturen und die Ernennung eines grundsoliden Vorstandes. Derweil bleibt das Friedkin-Duo im Hintergrund, bis die Übernahme offiziell bestätigt ist. Parallel zur neuen Everton-Ära verläuft das Schicksal der Roma. Trotz erheblicher Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro und eines europaweiten Erfolgs in der Europa Conference League bleibt der glamouröse Wiederaufstieg in die Champions League aus. Negative Schlagzeilen, wie das unrühmliche Ende von Clublegende Daniele De Rossi, trüben das Bild. Allerdings hat die Friedkin-Gruppe die finanzielle Lage der Roma stabilisiert und die Verluste deutlich reduziert. Die Quintessenz? TFG steht sowohl bei Everton als auch bei Roma am Anfang neuer Kapitel. Mit einer klaren Strategie und einer Prise Friedkin’schem Flair bleibt abzuwarten, ob beide Clubs unter ihrer Regie zu altem Glanz zurückfinden.