19. Dezember, 2024

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Der Fall des Loonie: Kanadischer Dollar erreicht Mehrjahrestief

Der Fall des Loonie: Kanadischer Dollar erreicht Mehrjahrestief

Der kanadische Dollar, umgangssprachlich auch als "Loonie" bekannt, hat im Vergleich zum US-Dollar einen neuen Tiefpunkt erreicht, den er seit der COVID-19-Krise im März 2020 nicht mehr gesehen hat. Bei einem Kurs von 1,4330 gegenüber dem US-Dollar, was etwa 69,78 US-Cents entspricht, gaben Händler die Währung am Dienstag 0,1 % niedriger an. Diese Entwicklung trat inmitten erwarteter Zinsentscheidungen der Federal Reserve auf, welche die Anleger in Alarmbereitschaft versetzte. Der Chef-Marktstratege von Corpay, Karl Schamotta, beschrieb eine bemerkenswerte Nachfrage nach Absicherungen gegen Kursverluste des Loonies. Dies spiegelt sich in der steigenden impliziten Volatilität sowie Belastungen in den Risikoumkehrungen wider, die die Kosten für eine Absicherung gegen einen Fall des kanadischen Dollars messen. Spekulanten und Unternehmen nutzen häufig Optionen, um ihre Währungsrisiken zu begrenzen. Dabei sprang die implizite Volatilität für at-the-money Optionen, die innerhalb von drei Monaten auf den Kauf oder Verkauf des kanadischen Dollars gegen den US-Dollar schließen, von 4,5 im Juli auf etwa 6,4. Dies ist der höchste Stand seit April 2023. Neben den Spekulationen rund um die geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank sorgen auch innenpolitische Unsicherheiten für zusätzlichen Druck auf den Loonie. Hinzu kommen Befürchtungen über mögliche US-Handelszölle und die aggressivere Zinssenkungspolitik der Bank of Canada im Vergleich zur Fed. Unterdessen stieg der US-Dollar im Vorfeld der erwarteten Zinsentscheidung weiter gegenüber einem Korb wichtiger Währungen. Der Markt rechnet mit einem dritten aufeinanderfolgenden Zinsschnitt der US-Notenbank. Im Kontrast dazu zeigte der Ölpreis - eine wichtige Exportware Kanadas - eine positive Entwicklung mit einem Anstieg von 1,3 % auf 70,97 USD, was auf sinkende US-Rohölbestände zurückzuführen ist. Kanadische Anleiherenditen zogen entlang der Zinskurve an, wobei die Rendite der 10-jährigen Anleihe um 2,7 Basispunkte auf 3,169 % stieg.