Der Euro hat zu Beginn der Woche weiter zugelegt und notierte bei 1,0926 US-Dollar, obwohl er das Hoch seit Oktober, das am vergangenen Dienstag erreicht wurde, nicht überschreiten konnte. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,0903 Dollar fest, was einem Wert von 0,9171 Euro pro Dollar entspricht. Die Schwäche der US-amerikanischen Währung wird vor allem durch enttäuschende heimische Konjunkturdaten beeinflusst. Besonders die Einzelhandelsumsätze der weltgrößten Volkswirtschaft blieben im Februar hinter den Erwartungen zurück. Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Helaba, bezeichnete dies als eine weitere Enttäuschung nach den schwachen Daten im Januar. Auch wenn die US-Notenbank Fed kaum mit einer Zinssenkung am kommenden Mittwoch rechnen lässt, verstärkten die jüngsten Statistiken die Erwartungen einer geldpolitischen Lockerung in der Zukunft. So überraschte der Empire-State-Index, der die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York misst, negativ und gesellt sich zu dem schwachen NAHB-Hausmarktindex. Niedrige Zinsen verringern die Anziehungskraft einer Währung als Anlage. Volkswirt Felix Schmidt von Berenberg warnte jedoch, dass die Preisentwicklung den Währungshütern weiterhin Sorgen bereite. Die Kerninflation, ohne schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel, verharre seit einem Dreivierteljahr auf nahezu unverändertem Niveau. Dies könnte die Fed dazu veranlassen, das Leitzinsband von 4,25 bis 4,50 Prozent vorerst beizubehalten. Schmidt hob hervor, dass Prognosen zur zukünftigen Konjunktur- und Inflationsentwicklung schwer zu treffen seien, da diese stark von politischen Entscheidungen in den USA abhängen. Unklarheit besteht sowohl über die zukünftige Zollpolitik als auch über potenzielle Steuersenkungen im Land.
Wirtschaft
Der Euro auf Höhenflug: Dollar schwächelt aufgrund enttäuschender US-Daten
