23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Der digitale Spagat – Deutschland zwischen Zukunftsvision und Krisenrealität

Der digitale Spagat – Deutschland zwischen Zukunftsvision und Krisenrealität

Bundeskanzler Olaf Scholz vermittelte zu Wochenbeginn beim Digitalgipfel eine Zuversicht, die mancher bereits als feststehenden Erfolg der Digitalisierung deuten wollte. Die Botschaft klang klar: Alles wird gut. Doch bereits am darauffolgenden Tag, begrüßte man sich auf dem Arbeitgebertag hart in der Wirtschaftswirklichkeit zurück. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger dürfte diese Realität nüchtern als Rückkehr zur Krise bezeichnen.

Fakt ist, die deutsche Wirtschaft steckt zweifellos in einer schwierigen Lage. Zwar glänzen die Traditionsbranchen wie die Automobilindustrie weiterhin mit soliden Gewinnen, doch ohne zukunftsfähige Geschäftsmodelle bahnt sich am Horizont ein Unwetter an, das die Stabilität bedroht. Auch in anderen Sektoren zeichnen sich wenig erbauliche Prognosen ab. Besonders heikel wird es, wenn essenzielle Projekte, die für Transformationsprozesse von Bedeutung sind – etwa die Chipfabriken im Saarland und in Magdeburg – ins Wanken geraten.

Es drängt die Zeit, um notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Kanzler Scholz und sein Wirtschaftsminister Robert Habeck sind sich der Brisanz durchaus bewusst. Doch genau jetzt, wo großzügige Investitionen und das Kalkulieren mit Schulden das Land in die Zukunft bewegen könnten, scheint die Devise zu lauten: Sparen bis zum Gehtnichtmehr.