Der Ausbau der Windenergie in Deutschland steht vor einem beeindruckenden Entwicklungsschub, ausgelöst durch eine rekordverdächtige Zahl an Genehmigungen im Jahr 2024. Die Branchenvertreter appellieren an die Bundesregierung, diese Dynamik ungebremst zu unterstützen. Dieser Wachstumsschub trägt nicht nur zu einer sicheren Energieversorgung bei, sondern verspricht auch niedrigere Stromkosten und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Im Jahr 2024 genehmigten die Behörden deutschlandweit rund 2.400 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 14 Gigawatt. Das stellt einen Anstieg von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Dennoch wurden im selben Jahr nur 635 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3,25 Gigawatt tatsächlich in Betrieb genommen – ein Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Jahr 2025 verspricht eine positive Trendwende mit einem prognostizierten Zubau von 4,8 bis 5,3 Gigawatt. Das gesetzte politische Ziel für 2024 wurde jedoch nicht erreicht, und die ambitionierten Ziele für 2026 stellen die Branche vor Herausforderungen. Der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Dennis Rendschmidt, mahnt zur Verringerung bürokratischer Hürden und zur Beschleunigung von Netzanschlüssen.
Trotz allem ist die Windkraft an Land ein zentraler Pfeiler der deutschen Energiewende, nicht zuletzt, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern langfristig zu verringern. Die Regierung hat das Ziel, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen – ein Wert, der 2024 bei 55 Prozent lag.
Ein weiteres Problem bleibt die effiziente Nutzung des erzeugten Windstroms. Besonders in den nördlichen Bundesländern erzeugter Strom muss in den Süden transportiert werden, was milliardenschwere Investitionen in die Infrastruktur erfordert. Bürgerproteste und Bedenken bezüglich Natur- und Artenschutz stellen zusätzliche Herausforderungen dar, die es zu überwinden gilt.