Die Anzahl an E-Scootern nimmt in Deutschland rasant zu, wie aktuelle Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen. Im Jahr 2023 wurden rund 780.000 dieser versicherungspflichtigen Fahrzeuge registriert – ein bemerkenswerter Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zu 2022. Auch im Verleihsegment verzeichnen die E-Scooter ein Plus von neun Prozent, was die Zahl der Leihfahrzeuge auf 210.000 anhebt. Insgesamt sind somit etwa 990.000 E-Scooter versichert unterwegs. Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, betont, dass E-Scooter innerhalb weniger Jahre zum festen Bestandteil des Straßenbilds geworden sind und als Alternative zu Autos, Fahrrädern und Mofas dienen. Beim Verkehrsgerichtstag in Goslar steht das Thema im Fokus, wo sie gemeinsam mit Anna Montasser von der Plattform Shared Mobility (PSM) über die Vor- und Nachteile der Elektro-Tretroller diskutiert. PSM zählt zu den Interessenvertretern prominenter Unternehmen wie Bolt, Lime, Uber und Voi, die E-Scooter und Leihfahrräder betreiben. Mit der steigenden Anzahl an E-Scootern gehen jedoch auch Herausforderungen einher, insbesondere bei der Unfallprävention. Laut dem Statistischen Bundesamt stieg die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen von 8.443 im Jahr 2022 auf 9.439 im Jahr 2023. Der Anteil der Verleihfahrzeuge an den Unfällen ist überproportional hoch, da sie häufig von weniger erfahrenen Fahrern genutzt werden. Trotz des Anstiegs bleibt der Anteil der E-Scooter-Unfälle am Gesamtunfallgeschehen eher gering, wobei das Verhältnis von E-Scootern zu den insgesamt gemeldeten Vorfällen laut GDV sinkend ist. Die Versicherer sahen sich im Jahr 2023 mit fast 5.000 Schadensfällen konfrontiert, die Zahlungen von insgesamt 25,5 Millionen Euro nach sich zogen. Der GDV plädiert daher vehement für den Ausbau und die Verbesserung der Radwege, die auch für E-Scooter geeignet sind, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.