08. September, 2024

KI

Der Aufstieg der intelligenten Roboter: Revolution in der Robotik

Der Aufstieg der intelligenten Roboter: Revolution in der Robotik

Péter Fankhausers Industrieroboter haben in den letzten drei Jahren enorme Fortschritte gemacht. Von der Fähigkeit, Treppen zu steigen, bis hin zu komplexeren Manövern wie dem Springen zwischen Kisten, Rückwärtssaltos und anderen parkourähnlichen Tricks – die Roboter von ANYbotics, einem Zürcher Start-up, entwickeln sich kontinuierlich weiter. Dabei lernen sie ihre neuen Fähigkeiten nicht durch direkte Programmierung, sondern durch künstliche Intelligenz, die ihnen ermöglicht, sich an ihre Umgebung anzupassen.

Die Transformation des 74 Milliarden Dollar schweren Robotiksektors ist maßgeblich durch Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz, insbesondere in neuronalen Netzwerken, vorangetrieben worden. Giganten wie Google, OpenAI und Tesla wetteifern darum, das ultimative KI-"Gehirn" zu entwickeln, das Roboter autonom betreiben kann und potenziell Industrien vom Fertigungssektor bis zum Gesundheitswesen revolutionieren könnte.

Vor allem verbesserte Computer-Vision und räumliche Denkfähigkeiten haben es Robotern ermöglicht, sich autonomer in unterschiedlichen Umgebungen wie Baustellen, Ölplattformen und Stadtstraßen zu bewegen. Im Gegensatz zur früheren Methode, Roboter durch Programmierung spezifischer Regeln zu steuern, erlaubt die jüngste Entwicklung von Deep-Learning-Modellen den Maschinen, sich adaptiv und reaktionsschnell an physische Herausforderungen anzupassen und aus ihrer Umgebung selbst zu lernen.

Ein bemerkenswerter Schritt in diesem Bereich ist die Generierung von Künstlicher Intelligenz, die es Maschinen erlaubt, Multimedia- und Textinhalte zu erzeugen und zu interpretieren, sowie mit Menschen auf eine benutzerfreundlichere Weise zu kommunizieren. Carina Namih von Plural, einem Londoner Investmentfonds, vergleicht diesen Fortschritt mit dem Lernen eines Kleinkindes und hebt hervor, dass dies die Ingenieurkosten erheblich senken könnte.

Nicht nur industrielle Anwendungen profitieren von diesen Fortschritten. Auch humanoide Roboter rücken verstärkt in den Fokus. So hat Google DeepMind in diesem Jahr eine Reihe von Fortschritten in der Forschung bekanntgegeben, darunter die Nutzung großer Sprachmodelle, um humanoiden Robotern zu helfen, ihre Umgebung besser zu navigieren. Das von Fei-Fei Li gegründete World Labs hat innerhalb von nur vier Monaten eine Milliardenschwer-Bewertung erreicht.

Der kürzlich von OpenAI ins Leben gerufene Robotik-Forschungszweig zeigt ebenfalls großes Interesse an humanoiden Robotern und investiert in Start-ups wie Figure und 1X Robotics, um den Alltag zu automatisieren. McKinsey schätzt den globalen Markt für humanoide Roboter auf über eine Milliarde Dollar, mit einem jährlichen Wachstum von mehr als 20 Prozent.

Doch trotz des Hypes warnen Experten, dass die Technologie immer noch teuer und unausgereift ist. So verkauft das chinesische Unternehmen Unitree Robotics humanoide Roboter für 16.000 Dollar, während Elon Musk ankündigte, dass Tesla ab 2026 humanoide Roboter breiter vermarkten werde.

Junge Unternehmen versuchen, vom Hype zu profitieren. Laut PitchBook haben Investitionen in Robotik und Drohnen in diesem Jahr bereits 6,5 Milliarden Dollar erreicht, auf dem besten Weg, die 9,7 Milliarden Dollar von 2023 zu übertreffen. Ein Großteil dieser Investitionen fließt in Frühphasenunternehmen wie Mytra und RobCo.

San Francisco's Tetsuwan Scientific, das kürzlich eine Finanzierungsrunde über 2,5 Millionen Dollar abgeschlossen hat, plant die Entwicklung eines KI-basierten Roboters, der wissenschaftliche Experimente durchführen kann. Unternehmenschef Cristian Ponce betont den potentiellen Nutzen von Generative AI für die wissenschaftliche Entdeckung.

Die breite Akzeptanz von KI-Werkzeugen hat auch die Einstellung der Verbraucher zu Robotern verändert. So setzt ein großer Einzelhändler beispielsweise den von Google entworfenen Roboterhund Spot von Boston Dynamics ein, um Bestände in seinen Filialen zu erfassen. Ahti Heinla, Mitbegründer von Skype und CEO von Starship Technologies, zeigt sich erstaunt darüber, wie schnell Menschen die kleinen Roboter seiner Firma im öffentlichen Raum akzeptieren.