Eine aktuelle Untersuchung des IT-Branchenverbands Nasscom und der Beratungsfirma Zinnov prognostiziert ein beeindruckendes Wachstum des Marktvolumens der Global Capability Centres (GCCs) in Indien. Von derzeit 64,6 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2024 soll es bis 2030 auf 99 bis 105 Milliarden Dollar ansteigen.
Indiens GCCs haben sich von kosteneffizienten Outsourcing-Hubs zu strategischen Standorten globaler Unternehmen entwickelt, die ihre Muttergesellschaften in vielfältigen Bereichen unterstützen – darunter alltägliche Geschäftsabläufe, Finanzen, Forschung und Entwicklung. Diese Transformation hat vermehrt multinationale Konzerne dazu bewogen, lokale Büros zu eröffnen und die Personalbeschaffung zu intensivieren – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren voraussichtlich erheblich verstärken wird.
Erst kürzlich haben das US-Energieunternehmen Chevron und der französische Pharmakonzern Sanofi rund 1,4 Milliarden Dollar in die Errichtung oder Erweiterung ihrer GCCs in Indien investiert. Laut dem Bericht wird erwartet, dass die Anzahl der Unternehmen mit GCCs in Indien bis 2030 auf etwa 2.100 bis 2.200 ansteigen wird, was einer Beschäftigung von 2,5 bis 2,8 Millionen Menschen entspricht. Derzeit gibt es rund 1.700 dieser Unternehmen, die etwa 1,9 Millionen Angestellte im Land beschäftigen.
Namita Adavi, Partnerin der India GCC Consulting Practice bei Zinnov, betont, dass der Anstieg auf die Skalierung und Qualität des Talentpools in Indien zurückzuführen sei, welches als eines der ältesten Offshoring-Ökosysteme weltweit gilt. Dieses Umfeld hat einen „Doppelhelix-Effekt“ bei der Talentproduktion erzeugt.
Adavi erwartet, dass das Wachstum aus Sektoren wie Einzelhandel, Gesundheitswesen und Pharmazeutik kommen wird. Aktuell dominiert die Software- und Internetbranche sowie der Bank-, Finanz- und Versicherungssektor (BFSI) die Präsenz in Indien. Zudem soll die Anzahl der Führungspositionen in Indien bis 2023 auf mehr als 30.000 ansteigen, verglichen mit derzeit 6.500.