27. Dezember, 2024

Immobilien

Der Aufschwung am Immobilienmarkt?

Eine neue Studie prognostiziert eine ungleiche Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland, mit signifikanten Steigerungen in dynamischen Ballungszentren.

Der Aufschwung am Immobilienmarkt?
Während städtische Ballungsräume wie München und Leipzig Preissteigerungen erwarten, sehen sich ländlichere Gebiete in Ostdeutschland mit stagnierenden oder fallenden Immobilienpreisen konfrontiert, reflektierend die ungleiche wirtschaftliche und demografische Entwicklung.

Die letzten Jahre waren für den deutschen Immobilienmarkt eine Achterbahnfahrt. Die traditionelle Annahme, dass Immobilien stets an Wert gewinnen, erlitt durch steigende Zinsen und verschärfte regulatorische Anforderungen schwere Einbußen.

Doch eine aktuelle Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, durchgeführt für den „Postbank Wohnatlas“, zeichnet ein differenziertes Bild für die Zukunft: Während einige Regionen weiterhin unter Druck stehen, zeichnen sich in anderen deutliche Wachstumschancen ab.

Geknickte Hoffnungen und neue Chancen

Die Studie offenbart, dass nicht alle Teile Deutschlands gleichermaßen von den Immobilienpreissteigerungen profitieren werden. In etwa 40 Prozent der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wird ein realer Preisrückgang erwartet.

In Gebieten mit schwachem wirtschaftlichem Wachstum und rückläufiger Bevölkerungszahl sinken die Immobilienpreise, was die langfristige Investitionsattraktivität dieser Regionen infrage stellt.

Demgegenüber stehen Gebiete mit positiver Wirtschafts- und Demografieentwicklung, insbesondere im Süden und in einigen Großstädten, die auch zukünftig als "Betongold" gelten können.

Kernursachen und regionale Disparitäten

Die Ursachen für die unterschiedlichen Entwicklungen sind vielschichtig. Zentral sind demografische Veränderungen und wirtschaftliches Wachstum, die in manchen Regionen zu einer sinkenden Nachfrage führen, während andere Gebiete – wie Leipzig oder das umliegende Berlin – von Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicher Dynamik profitieren.

Hier sind Preissteigerungen von bis zu 2,2 Prozent jährlich realistisch, angezogen durch eine junge, wachsende Bevölkerung und verbesserte Einkommensaussichten.

Süddeutschland zeigt sich weiterhin robust mit anhaltenden Preissteigerungen, getrieben durch starke lokale Ökonomien und Bevölkerungswachstum, was die Region zu einem sicheren Hafen für Immobilieninvestitionen macht.

Das Süd-Nord-Gefälle

Während süddeutsche Städte wie München weiterhin hohe Preissteigerungen erwarten lassen, sieht es im Norden und in Teilen Ostdeutschlands anders aus. Hier sind die Marktaussichten getrübt, und Eigentumswohnungen könnten sogar an Wert verlieren.

Die Studie betont, dass die Zukunft der Immobilienpreise weniger von kurzfristigen Marktschwankungen als von langfristigen, strukturellen Entwicklungen abhängt.

Expertenmeinung und Investitionsratschläge

Experten wie Manuel Beermann von der Postbank sehen insbesondere in mittelgroßen Städten mit guter Verkehrsanbindung und wachsendem akademischen Umfeld, wie Lüneburg, Investitionschancen.

„Der Landkreis Lüneburg mit seiner attraktiven Mittelstadt und Verkehrsanbindung an eine Metropole ist ein Beispiel für potenzielle Investitionschancen: Vergleichsweise moderate Preise mit Aussicht auf Wertsteigerungen in den kommenden Jahren“, sagt ein Experte.

Solche Standorte bieten noch erschwingliche Preise mit guten Aussichten auf Wertsteigerung, was sie zu attraktiven Zielen für Immobilieninvestoren macht.

Ausblick

Der Immobilienmarkt in Deutschland bleibt ein Feld ungleicher Chancen und Risiken. Während Investoren in dynamischen Wirtschaftsräumen weiterhin mit einer soliden Rendite rechnen können, müssen Besitzer in schrumpfenden Regionen möglicherweise mit Wertverlusten rechnen. Die entscheidenden Faktoren für zukünftige Entwicklungen sind demografische Trends und wirtschaftliche Vitalität, was eine sorgfältige Auswahl der Investitionsziele unabdingbar macht.