18. Oktober, 2024

Politik

Der Abschied einer Ära: Bidens letzte Botschaft an Europa

Der Abschied einer Ära: Bidens letzte Botschaft an Europa

Joe Bidens Abschiedsreise als Präsident der Vereinigten Staaten rückt die transatlantischen Beziehungen in den Mittelpunkt und hinterlässt ein bedeutsames Erbe für Europa, besonders für Deutschland. Bidens Präsidentschaft stand für das Bemühen, einer gespaltenen, gleichwohl dynamischen Nation eine Brücke nach Europa zu bauen. Doch mit seinem Weggang endet auch eine Ära von US-Politikern, die tief in den Lehren des Kalten Krieges verwurzelt sind.

Für die transatlantische Gemeinschaft bedeutet Bidens Abgang eine Zäsur. Die Nachkriegsgeneration, die sich über Jahrzehnte hinweg als Garant für eine auf Werten basierende Partnerschaft verstand, zieht sich aus den US-amerikanischen Spitzenpositionen zurück. Mit Biden verlässt auch ein Teil der erfahrenen politischen Elite die Bühne, und damit schwindet die traditionell transatlantische Ausrichtung der USA als dominanter Handelspartner und strategischer Verbündeter.

Die Welt blickt gespannt auf die kommenden politischen Führer jenseits des Atlantiks. Weder Donald Trump noch Kamala Harris, so scheint es, werden die tiefen Handels- und Sicherheitsbeziehungen Europas mit den USA in der Form fortsetzen, wie sie einst die transatlantischen Freihandelsideen prägten. An diesem Wendepunkt liegt es nun an Europa, die Zeichen der Zeit zu erkennen und die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten neu zu denken.