Der dekorative Einzelhändler Depot sieht sich aufgrund der Insolvenz gezwungen, bis Ende des Jahres mindestens 27 Filialen in Deutschland zu schließen. Laut Geschäftsführer Christian Gries sind bereits 17 Standorte geschlossen worden, was das Netz auf 285 Geschäfte reduziert. Weitere Schließungen könnten folgen, da Gespräche mit Vermietern noch im Gange sind. Christian Gries betonte: 'Wir werden Standorte schließen, die nicht profitabel sind.' Die Belegschaft soll, soweit möglich, in andere Filialen versetzt werden, doch rund 50 der verbliebenen 3.350 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. In der Unternehmenszentrale in Niedernberg wurde die Zahl der Mitarbeiter seit Anfang des Jahres von 650 auf 500 reduziert. Depot, als Tochtergesellschaft der Gries Deco Company (GDC), hatte aufgrund finanzieller Engpässe im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das langfristige Ziel ist die Rückkehr zum Regelbetrieb bis Mitte 2025. Die Krise verschärfte sich nach der Corona-Pandemie durch volle Lager und Lieferkettenprobleme. Marktforscher wie Sabine Frühwald von GfK äußern, dass Konsumenten bei langlebigen Gütern sparen, was den Umsatz rückläufig macht. Eine Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Konsumenten weniger in Haushalt und Einrichtung investieren. Der Wettbewerbsdruck durch Discounter wie Action und Plattformen wie Temu setzt den Einzelhandel zusätzlich unter Druck. Gries hebt die Notwendigkeit hervor, das Geschäftsmodell mit kreativem Produkt- und Preismix zu erneuern und die Attraktivität durch Erlebnisshopping zu steigern. Das Konzept 'Rooms', bei dem kleinere Depot-Shops in Märkte wie Rewe oder Edeka integriert sind, soll bestehen bleiben. In Österreich wurde das Filialnetz ausgedünnt, in der Schweiz bleibt es unverändert. Die Übernahme von Migros 2012 und die Rückführung von Gries im Jahr 2019 prägen die jüngere Geschichte der Kette.