Der Gedanke, das Eigenkapital im eigenen Zuhause zu nutzen, mag verlockend sein – sei es für die Schuldentilgung oder eine umfangreiche Renovierung des Eigenheims. Doch die Entscheidung zwischen einem Zweitdarlehen und einer Refinanzierung ist nicht trivial.
Ein Zweitdarlehen eröffnet Ihnen die Möglichkeit, über einen zusätzlichen Hauskredit zu verfügen – zusätzlich zur bestehenden Immobilienschuld. Dabei steht Ihnen meist ein Immobilienkredit oder eine variabel einsetzbare Kreditlinie (HELOC) zur Verfügung. Interessanterweise gewähren manche Kreditgeber eine HELOC sogar bereits ab 15% Eigenkapital. Doch ein wichtiger Aspekt ist die höhere Zinserwartung bei Zweitdarlehen, da diese für den Kreditgeber ein gesteigertes Risiko darstellen.
Eine Refinanzierung hingegen rollt Ihre Originalhypothek in ein neues Darlehen um, das oftmals günstigere Zinssätze bietet als ein Zweitdarlehen, da der Kreditgeber auf die erste Auszahlung zugreifen kann. Eine Zins- und Laufzeitänderung oder das Umschulden von Schulden könnten hier von Vorteil sein. Besonders in Zeiten sinkender Zinsen empfiehlt Chuck Meier von Sunrise Banks, diese Lösung in Betracht zu ziehen.
Das Zweitdarlehen birgt jedoch auch Risiken, wie Jeremy Zuke von Abundo Wealth warnt: es könnte verleiten, das Heim als 'Geldautomat' zu nutzen. Eine alternative Option, die Meier empfiehlt, könnten zinsfreie Finanzierungen oder ein persönlicher Kredit sein, um das Heim nicht zu gefährden.
Letztlich hängt die beste Entscheidung von Ihrer individuellen Situation ab. Ob ein Festzinsdarlehen oder eine variabel nutzbare Kreditlinie – die Wahl sollte wohl überlegt sein, um das finanzielle Gleichgewicht zu wahren.