18. September, 2024

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Den Haag setzt neue Maßstäbe im Kampf gegen fossile Werbung

Den Haag setzt neue Maßstäbe im Kampf gegen fossile Werbung

Den Haag hat als erste Stadt der Welt ein Gesetz verabschiedet, das Werbung für fossile Brennstoffe, Benzinautos, Flugreisen und Kreuzfahrtschiffe verbietet. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt im globalen Trend zu Maßnahmen gegen klimaschädliche Werbung. Anders als frühere Maßnahmen ist das Verbot in Den Haag gesetzlich verankert und unabhängig von individuellen Werbeverträgen. Dadurch könnte es schwieriger sein, das Verbot rückgängig zu machen.

Das neue Gesetz gilt sowohl für öffentliche als auch für private Räume, einschließlich Plakatwänden und digitalen Bildschirmen, und tritt Anfang des nächsten Jahres in Kraft. Leonie Gerritsen, Stadträtin der Tierschutz- und Umweltpartei PvdD, die das Verbot vorgeschlagen hat, bezeichnete die gesetzliche Regelung als ein "wichtiges Signal". Den Haag strebt an, bis 2030 vollständig kohlenstoffdioxidneutral zu sein, ein ambitionierteres Ziel als der nationale Plan, der eine Neutralität bis 2050 vorsieht.

Gerritsen drückt ihre Hoffnung aus, dass dieses Gesetz einen "Schneeballeffekt" auslösen könnte, sodass lokale Regierungen die Initiative ergreifen, wenn ihre nationalen Regierungen nicht handeln. In einem leidenschaftlichen Appell im Juni forderte UN-Generalsekretär António Guterres ein globales Werbeverbot für Öl-, Gas- und Kohleunternehmen, ähnlich wie es für Tabakwaren gilt, und nannte diese Unternehmen "Paten des Klimachaos".

Experten und Aktivisten sehen in der Entscheidung von Den Haag ein potenziell wirksameres Mittel, als es vergleichbare Maßnahmen in Städten wie Edinburgh und Amsterdam in den vergangenen zwei Jahren waren. Edinburgh zum Beispiel hat im Mai die Werbung für kohlenstoffintensive Produkte auf städtischem Grund verboten, ähnlich wie zuvor Städte in England und Australien.

Uwe Krüger, Kommunikationsfachmann an der Universität Leipzig, erläuterte, dass Werbung im fossilen Brennstoffsektor den Verkauf von Produkten mit hohen Emissionen steigere, indem sie bei den Verbrauchern vermeintliche Bedürfnisse wecke.