23. Januar, 2025

Wirtschaft

Demografischer Wandel: Deutschlands Bevölkerung auf Rekordhoch

Demografischer Wandel: Deutschlands Bevölkerung auf Rekordhoch

Die Bevölkerungszahl in Deutschland erreichte Ende 2024 einen neuen Höchststand von fast 83,6 Millionen Einwohnern, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekanntgab. Diese Zunahme um knapp 100.000 Menschen im Vergleich zum Vorjahr resultiert einzig aus der Nettozuwanderung, da die Geburtenzahl weiterhin unter der Anzahl der Todesfälle bleibt. Im Jahr 2023 war die Bevölkerung noch um rund 340.000 Menschen gewachsen.

Die Situation bleibt dennoch herausfordernd, denn die demografische Entwicklung zeigt ein anhaltendes Geburtendefizit, das im Jahr 2024 zwischen 310.000 und 330.000 lag. Diese Lücke entspricht der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Augsburg oder Wiesbaden. Trotz des leichten Rückgangs bei Sterbefällen und Geburten um 2,5 Prozent, hält die negative Bilanz seit der Wiedervereinigung an.

Laut Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung könnten die langfristigen Auswirkungen der niedrigen Geburtenraten für den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum unterschätzt werden. Zwar gleicht die Zuwanderung die Bilanz teilweise aus, stößt aber auch an ihre Grenzen.

Die Nettozuwanderung belief sich 2024 auf geschätzte 400.000 bis 440.000 Menschen und sank damit um mindestens 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies liegt vor allem an der geringeren Zuwanderung aus Syrien, Afghanistan, der Türkei und einigen EU-Staaten. Dies wirft Fragen nach den Gründen für die sinkende Geburtenrate auf, die 2023 mit einem Wert von 1,3 Kindern pro Frau den niedrigsten Stand seit 2013 erreichte. Bujard sieht die Weltlage und die damit verbundenen Unsicherheiten als eine der Ursachen.