19. September, 2024

Wirtschaft

Deloitte geht mit großzügigem Vaterschaftsurlaub in die Offensive

Deloitte geht mit großzügigem Vaterschaftsurlaub in die Offensive

Deloitte, eines der führenden Unternehmen der "Big Four" im Bereich Wirtschaftsprüfung, hat bekannt gegeben, dass alle neuen Väter künftig mindestens sechs Monate bezahlten Urlaub erhalten, um die Anzahl weiblicher Partnerinnen zu erhöhen.

Das Unternehmen stellte am Montag sein neues Vaterschaftsurlaubspaket vor, das den Elternurlaub für alle Mitarbeiter in Großbritannien angleichen wird. Diese Regelung gewährt allen neuen Vätern 26 Wochen voll bezahlten Urlaub, den auch die neuen Mütter bereits genießen.

Die neue Richtlinie, die im Januar 2025 in Kraft tritt, wird ab dem ersten Arbeitstag für alle Deloitte-Mitarbeiter gelten. Sie bedeutet eine erhebliche Verbesserung gegenüber den derzeit lediglich vier Wochen bezahlten Urlaubs, die Vätern nach der Geburt ihres Kindes gewährt werden.

Deloitte verfolgt mit diesem Schritt das Ziel, den Einfluss ungleicher Elternzeit auf die Karriereentwicklung von berufstätigen Müttern zu mindern. Im Vereinigten Königreich zählt Deloitte etwa 410 Frauen zu seinen Partnern, was etwa 30 % der gesamten Partner des Unternehmens entspricht.

Das Unternehmen ist das erste der großen Vier - zu denen auch EY, KPMG und PwC zählen - das eine gleichgestellte Elternzeit einführt, um die Geschlechterdiversität im Unternehmen zu verbessern.

Diese Maßnahme folgt einer neuen von Deloitte in Auftrag gegebenen YouGov-Umfrage, die aufzeigte, dass neun von zehn berufstätigen Eltern die Familienzeit als "entscheidenden Faktor" bei der Arbeitgeberwahl betrachten.

Die Studie ergab auch, dass mehr als die Hälfte der berufstätigen Mütter glauben, ihre Karriere vorantreiben zu können, wenn ihr Partner mehr Elternzeit und Flexibilität im Beruf hätte. Über 60 % der berufstätigen Mütter gaben zudem an, ihre Arbeitszeit aufgrund der "beruflichen Unflexibilität" ihres Partners reduzieren zu müssen – im Gegensatz zu nur 25 % der berufstätigen Väter.

Darüber hinaus zeigte die Untersuchung, dass viele berufstätige Eltern Probleme haben, Zugang zu Informationen über Vaterschafts- und Mutterschaftsurlaub zu erhalten, was die Karriereentscheidung erschwert.

Jackie Henry von Deloitte betonte: "Diese Ergebnisse unterstreichen den dringenden Bedarf an Unternehmensrichtlinien, die alle Eltern in der Balance zwischen Beruf und Familie unterstützen und letztlich eine größere Geschlechtergleichheit am Arbeitsplatz fördern."

Zudem wird Deloitte 12 zusätzliche Wochen bezahlten Urlaub für Eltern einführen, deren Kind neonatale Betreuung benötigt. Auch Langzeitbetreuer erhalten fünf zusätzliche bezahlte Tage pro Jahr und Mitarbeiter, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung durchlaufen, bekommen ebenfalls bezahlten Urlaub.