03. Oktober, 2024

Technologie

Dell-Chef Michael Dell verkauft Aktien im Wert von 1,22 Milliarden US-Dollar: Grund zur Sorge für Anleger?

Dell-Chef Michael Dell verkauft Aktien im Wert von 1,22 Milliarden US-Dollar: Grund zur Sorge für Anleger?

In der Welt der großen Unternehmen sind Aktienverkäufe von bedeutenden Anteilseignern immer ein spannendes Thema. Kürzlich sorgte Michael Dell, Gründer und CEO von Dell Technologies, für Aufsehen, als er bekanntgab, dass er einen beträchtlichen Anteil seiner Unternehmensanteile veräußert hat. Dies lässt die Frage aufkommen, ob Anleger beunruhigt sein sollten.

Dell wird in der Technologiebranche als Gewinner im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) angesehen und hat in diesem Jahr bereits einen Kursanstieg von 57 % verzeichnet. Dennoch befindet sich der Aktienkurs immer noch über 33 % unter seinem Allzeithoch vom Mai. Der Zeitpunkt ist daher eher ungewöhnlich, um Aktien zu verkaufen, aber möglicherweise gibt es keinen Grund zur Sorge für Investoren.

Im September trennte sich Michael Dell von 10 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 122,40 US-Dollar, was ihm einen Erlös von 1,22 Milliarden US-Dollar einbrachte. Diese Transaktion ist jedoch nur ein Teil seiner Verkaufsoffensive im Jahr 2023: Seit Juni verkaufte er Aktien im Wert von insgesamt 2,12 Milliarden US-Dollar zu einem Preis von 130 US-Dollar pro Aktie. Insgesamt hat er damit rund 23 Millionen Aktien in diesem Jahr verkauft.

Die Bewertungen von Dell Aktien scheinen trotz des KI-Booms relativ günstig. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse liegen bei 20,8 auf den zurückliegenden Gewinn und 14,4 bezogen auf die Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2025. Sogar die Projektionen bis 2026 deuten auf ein noch niedrigeres Verhältnis von 12 hin. Analysten an der Wall Street betrachten die Aktien indes nicht als überbewertet: Von 21 Analysten empfehlen 17 den Kauf, mit Kurszielen zwischen 106 und 220 US-Dollar und einem durchschnittlichen Zielkurs von 146 US-Dollar.

Trotz Bedenken über mögliche Risiken, die mit der künftigen Wachstumsentwicklung in der KI-Infrastruktur von Dell verbunden sein könnten, bleibt der Markt optimistisch. Die Nachfrage nach KI-Servern wächst sprunghaft, und auch andere führende Tech-Unternehmen zeigen sich weiterhin zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft der KI-Infrastruktur.

Die Beweggründe für Michael Dells Verkauf könnten auch steuerlich motiviert sein, insbesondere angesichts möglicher Änderungen der Kapitalertragssteuersätze und des Auslaufens bestimmter Steuerbegünstigungen ab 2025. Dies legt den Verdacht nahe, dass der Verkauf persönliche oder steuerliche Gründe haben könnte, anstatt grundlegendem Misstrauen gegenüber der langfristigen Zukunft des Unternehmens zu entsprechen.