Ein Milliarden-Deal scheitert – und die Aktie taumelt
Der geplante Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Taiwan an den US-Konzern Uber ist vorerst gescheitert. Die taiwanesische Wettbewerbsbehörde TFTC verweigerte ihre Zustimmung zu dem 1-Milliarde-Dollar-Deal, was für Delivery Hero einen herben Rückschlag bedeutet.
Die Aktien des Unternehmens reagierten prompt und verloren zeitweise fast fünf Prozent. Doch nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen sind gravierend – auch strategisch ist der geplatzte Verkauf ein Rückschlag für die Asienpläne des MDAX-Konzerns.
Uber-Kooperation: Hoffnungsträger mit Hindernissen
Ursprünglich sah die Vereinbarung nicht nur den Verkauf von Foodpanda Taiwan an Uber vor, sondern auch die Übernahme eines kleinen Anteils von Delivery Hero durch Uber.
Beide Unternehmen hatten auf eine Win-win-Situation gehofft: Uber wollte seinen Marktanteil in Asien stärken, während Delivery Hero mit den Erlösen aus dem Verkauf Wandelanleihen zurückkaufen und die Kapitalstruktur verbessern wollte.
Nun steht nicht nur der Deal auf der Kippe – es drohen auch potenzielle Entschädigungszahlungen („Break-up Fee“) an Uber.
Aktie im Sturzflug
Nach Bekanntgabe des Scheiterns fiel die Delivery-Hero-Aktie auf den tiefsten Stand seit Ende August und hat seit ihrem Jahreshoch im Oktober über 36 Prozent eingebüßt. Analysten wie Marcus Diebel von JPMorgan bewerten die Entscheidung als klar negativ.
Die geplanten Mittel aus dem Verkauf hätten helfen können, die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern. Stattdessen bleibt Delivery Hero auf seinen Asiengeschäften sitzen – ein Markt, der gleichzeitig Wachstumspotenzial und Herausforderungen birgt.
Strategische Unsicherheit in Asien
Der geplatzte Deal wirft ein Schlaglicht auf die Unsicherheiten von Delivery Heros Asienstrategie. Obwohl das Unternehmen in der Region über eine starke Präsenz verfügt, ist der Wettbewerb intensiv, und regulatorische Hürden wie in Taiwan erschweren den Ausbau.
Der Börsengang der Tochtergesellschaft Talabat in Dubai Anfang Dezember brachte zwar kurzfristig 2 Milliarden Euro ein, doch der Kurs dümpelt seitdem vor sich hin. Experten fragen sich, ob weitere Verkäufe oder Börsengänge regionaler Einheiten notwendig sind, um die finanzielle Basis zu stärken.
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