22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deichmann sichert sich Esprit-Schuhmarkenrechte

Deichmann sichert sich Esprit-Schuhmarkenrechte

In einem beeindruckenden Schachzug hat sich Deutschlands führender Schuhhändler Deichmann die Markenrechte des in finanzielle Schieflage geratenen Modeunternehmens Esprit gesichert. Allerdings ist das Interesse von Deichmann auf die Schuhmarkenrechte in Europa und den USA beschränkt, nicht aber auf operative Firmenanteile. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass die vielseitige Marke Esprit hervorragend in das bestehende Portfolio passe. Bereits seit 2020 bestehen Kooperationen zur Entwicklung und Beschaffung von Schuhkollektionen. Deichmann vertieft damit sein Engagement in die Esprit-Schuhwelt, denn seit 2019 ist das Unternehmen bereits Lizenznehmer für Esprit. Während Deichmann lediglich die Markenrechte für Schuhe übernimmt, wandern die Rechte für Esprit-Textilien zur Theia Group of Companies, die auf das Marken-Management spezialisiert ist. Über finanzielle Details der Transaktion schweigen sich die beteiligten Parteien aus, was einen Hauch von Geheimniskrämerei in die ansonsten transparenten Geschäftsabläufe bringt. Die Insolvenzverfahren der deutschen Esprit-Einheiten unter eigenständiger Verwaltung, eingeläutet durch das Düsseldorfer Amtsgericht, schreiten indes planmäßig voran. Ursprünglich waren die Markenrechte für Europa für den britischen Finanzinvestor Alteri Partners vorgesehen, bevor Deichmanns überzeugendes Angebot die Zustimmung der Gläubiger und der Esprit Holding in Hongkong fand. Laut Esprit sollen nahezu alle verbliebenen 56 deutschen Filialen bis Ende November schließen, ein weiterer Schritt in der Neuorientierung des Unternehmens.