17. September, 2024

Wirtschaft

Deichmann interessiert sich für Esprit-Markenrechte: Gespräche laufen

Deichmann interessiert sich für Esprit-Markenrechte: Gespräche laufen

Der Schuhhändler Deichmann zeigt Interesse an den Schuhmarkenrechten der insolventen Modemarke Esprit. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher. Das Angebot umfasse ausschließlich Markenrechte und beziehe sich nicht auf operative Firmenanteile des Unternehmens.

Seit 2019 arbeiten Deichmann und Esprit bereits zusammen und entwickeln gemeinsam Schuhkollektionen. Diese Kooperation führte dazu, dass Deichmann Schuhe der Modemarke in seinen Filialen anbietet. Kurzfristig sei dem Schuhhändler die Möglichkeit präsentiert worden, das Lizenzpaket zu erwerben, so der Sprecher weiter. Die Verhandlungen sind derzeit im Gange, während Esprit sich zu den Vorgängen nicht äußern wollte. Dieser Bericht folgt auf einen Artikel von „Business Insider“.

Im Mai hatte die Esprit Europe GmbH zusammen mit sechs weiteren Gruppengesellschaften des Modekonzerns einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Anfang August wurde bekannt, dass Esprit bis Jahresende alle 56 Filialen in Deutschland schließen wird, was den Wegfall von rund 1.300 Arbeitsplätzen zur Folge haben wird.

Die Gläubigerausschüsse der deutschen Esprit-Gesellschaften stimmten dem Verkauf der Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft zu. Eine entsprechende Grundlagenvereinbarung mit dem britischen Finanzinvestor Alteri und dem dazugehörigen Modeunternehmen CBR Fashion wurde Anfang August unterzeichnet. Auch die Konzernholding in Hongkong gab ihr Einverständnis. Zu CBR gehören die Modemarken Cecil und Street One.

Das Familienunternehmen Deichmann erzielte 2023 einen Bruttoumsatz von 8,7 Milliarden Euro, wobei der Umsatz in Deutschland um rund neun Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro anstieg. Weltweit betreibt Deichmann etwa 4.700 Filialen, davon befinden sich 1.400 in Deutschland.