Es ist ein Traum, der Technikenthusiasten seit Jahren fasziniert – ein Universalübersetzer, der Szenarien aus Science-Fiction zum Leben erweckt. Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat diesen Traum näher an die Realität gerückt.
Während Branchengrößen wie Google und OpenAI auf der Bühne erscheinen, betritt ein vergleichsweise weniger bekannter Akteur, das Kölner Start-up DeepL SE, das Spielfeld und behauptet sich mit beeindruckendem Selbstbewusstsein.
Google, mit seinem Translate-Dienst, der bereits über 130 Sprachen beherrscht, zeigte letztes Jahr ein Video von einer bahnbrechenden Übersetzungsbrille. Doch inmitten des Rummels steht DeepL, ein 700-köpfiges Start-up, das sich mit einer klaren Fokussierung auf maschinelle Übersetzung behauptet.
Im Januar sammelte DeepL eine Milliarde Euro ein und hat Großes vor: Die Einführung seines Sprachdolmetschers steht für Dezember auf dem Plan.
DeepL, im Gegensatz zu breit aufgestellten Konkurrenten, hat sich auf maschinelle Übersetzung spezialisiert und erzielt dabei beachtliche Erfolge. Das Start-up, seit 2017 aktiv, deckt bereits 31 Sprachen ab und bedient über 20.000 Kunden weltweit.
Die Risikokapitalfirma IVP zieht bereits Vergleiche zu Branchengrößen wie Dropbox und Slack.
Das Unternehmen sticht in verschiedenen Sektoren hervor und wurde von Intento Inc. in einigen Bereichen sogar höher bewertet als Google und Amazon. Eine umfassende wissenschaftliche Studie zeigt, dass DeepL bei Übersetzungen vom Englischen ins Polnische weniger Fehler macht als Google Translate.
Doch wie bei jedem Durchbruch gibt es auch Kritikpunkte, insbesondere im Vergleich zu ChatGPT.
Die fortschrittlichste Übersetzungssoftware von heute basiert auf neuronalen Netzen, die Wörter und Sätze präzise in den Kontext setzen können. DeepL bezeichnet seine Technologie als “kontextuelle Maschine“, die ganze Textabschnitte auf einmal erfassen kann.
Trotzdem gewährt Gründer Jarek Kutylowski nur begrenzte Einblicke, da Bedenken hinsichtlich des geistigen Eigentums im Raum stehen.
Der globale Markt für Übersetzungsdienstleistungen wird voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren 44 Milliarden US-Dollar überschreiten. DeepL steht vor der Herausforderung, Google Translate zu übertreffen, ist jedoch zuversichtlich, dass das Unternehmen bereits bewiesen hat, mit Fokus und Entschlossenheit mit größeren Wettbewerbern mithalten zu können.
Das Rennen um den Universalübersetzer bleibt spannend, und DeepL könnte der Underdog sein, der die Branche revolutioniert.