Hurricane Francine trifft momentan den Süden Louisianas und sorgt für schwere Regenfälle. Doch nicht nur meterologische Stürme sorgen für Aufsehen, auch das politische Klima in den USA bleibt angespannt. Nach dem gestrigen TV-Duell deuten erste Anzeichen darauf hin, dass Kamala Harris die Oberhand gewonnen hat. In einer ersten Umfrage wurde Harris der Sieg zugesprochen, und selbst einige republikanische Kommentatoren waren der Meinung, dass sie Donald Trump erfolgreich aus dem Konzept brachte.
Sogar große Trump-Spender zeigten sich besorgt. Ein namentlich nicht genannter Geldgeber kommentierte gegenüber der „Times“, dass es „schmerzhaft anzusehen“ gewesen sei. Da Debatten ein wichtiger Faktor für das Fundraising darstellen, könnte Trumps Performance die bereits vorhandene finanzielle Schieflage seiner Kampagne weiter verschärfen.
Die Harris-Kampagne feierte derweil die positiven Rückmeldungen, auch wenn einige unentschlossene Wähler bemängelten, dass Harris häufig allgemeine Aussagen statt konkreter Inhalte bevorzugte. Trotz dieser Kritik forderte das Team der Vizepräsidentin eine weitere Debatte, doch Trump antwortete, er sei sich nicht sicher, ob er daran teilnehmen möchte.
Es ist möglich, dass Harris in kommenden Umfragen zulegen wird. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen dürfte der Kandidat mit dem besseren Gespür für die amerikanische Psyche die Nase vorn haben. Trump setzte im Duell darauf, dass die Wähler ebenso wütend sind wie er – auf ein Land, das er als in Niedergang begriffen beschreibt, überflutet von kriminellen Einwanderern und wirtschaftlich am Boden.
Harris hingegen wettet, wie mein Kollege Peter Baker erläuterte, darauf, dass die Amerikaner nach der Trump-Ära erschöpft sind und bereit für einen Neuanfang.
Weitere wichtige Informationen:
Trump erklärte, er habe die Debatte gewonnen und der eigentliche Verlierer sei ABC News, der Gastgeber. Ein trauernder Vater aus Ohio forderte Trump auf, seinen verstorbenen Sohn nicht „für politische Zwecke zu missbrauchen.“ Überraschend kam auch die Unterstützung von Taylor Swift für Harris, was Trump dazu veranlasste zu sagen, dass sie „dafür wahrscheinlich einen Preis am Markt zahlen wird.“
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