Die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt gerät zunehmend in das Visier von Umweltschützern. Grund ist der gestiegene Schadstoffausstoß der Anlage, insbesondere die Emission von Schwefeldioxid. Das Unternehmen hat deswegen bereits im Januar eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Diese soll es ermöglichen, an bestimmten Tagen einen Ausstoß von bis zu 1.000 Milligramm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft zu erreichen, solange der Jahresausstoß unverändert bleibt. Dies sorgt jedoch für heftige Kritik der Deutsche Umwelthilfe (DUH), die rechtliche Schritte gegen die gelockerten Grenzwerte erwägt. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kündigte an, entschlossen gegen die Emissionsüberschreitungen vorzugehen. Auch das brandenburgische Landesamt für Umwelt signalisiert die Bereitschaft, unter bestimmten Auflagen eine Ausnahmezulassung zu gewähren. Hintergrund der erhöhten Emissionen ist ein veränderter Rohöl-Mix, auf den die Raffinerie nach der Umstellung von russischem Öl umsteigen musste. Der PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer erklärte Anfang 2024, dass die Anpassung an neue Rohölsorten den Schwefelgehalt beeinflussen und operative Herausforderungen mit sich bringen. Die öffentliche Debatte um die geplanten Ausnahmeregelungen läuft bereits, wobei betroffene Bürger bis zum 7. März 2024 ihre Stellungnahmen abgeben können. Bei Verstößen drohen der Raffinerie hohe Bußgelder. Die Deutsche Umwelthilfe zeigt sich besorgt über mögliche Umweltauswirkungen und verlangt dringend Investitionen in technologische Lösungen zur Emissionsreduzierung.