Die Debatte um die Finanzierung einer Drei-Milliarden-Militärhilfe für die Ukraine sorgt im Bundestag für hitzige Diskussionen. Während die SPD für neue Kredite plädiert und die Schuldenbremse aussetzen möchte, lehnen Union, FDP und Grüne diesen Ansatz ab. Diese Fraktionen favorisieren eine Finanzierung über außerplanmäßige Ausgaben gemäß Artikel 112 des Grundgesetzes, was Einsparungen in anderen Haushaltsbereichen zur Folge hätte. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht die Notwendigkeit einer Aussetzung der Schuldenbremse als rechtlich zulässig und dringlich an, insbesondere angesichts der Bedeutung der militärischen Unterstützung. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht weiterhin hinter diesem Ansatz, jedoch muss er sich gegen den Vorwurf der Erpressung durch FDP-Generalsekretär Marco Buschmann wehren. Buschmann wirft Scholz vor, die Ukraine-Hilfe als Druckmittel für innenpolitische Ziele zu nutzen. Die Union zeigt sich kompromissbereit, lehnt aber die Aufnahme neuer Schulden kategorisch ab und betont, dass der Haushalt über ausreichende Flexibilität verfügt. Unionspolitiker wie Thorsten Frei und Johann Wadephul kritisieren den Vorstoß der SPD als Wahlkampfstrategie zu Lasten der Ukraine. Auch FDP und Grüne sprechen sich für die zusätzliche Unterstützung aus, betonen jedoch die Notwendigkeit, die Schuldenbremse unangetastet zu lassen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Lindner und andere Parteikollegen setzen auf eine schnelle Umsetzung der Hilfen, ohne dass die Diskussion zu einem Wahlkampfthema wird. Rolf Mützenich warnt indes vor möglichen negativen Auswirkungen auf andere Haushaltssektoren wie Familie und Rente, sollte die Finanzierung über Einsparungen erfolgen. Er hebt hervor, dass die geopolitischen Herausforderungen im Falle eines neuen Amtsantritts von Donald Trump zunehmen könnten, was die internationale Unterstützung der Ukraine weiter belasten würde.