18. September, 2024

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DB Schenker wechselt den Besitzer: DSV übernimmt für 15,84 Milliarden Dollar

DB Schenker wechselt den Besitzer: DSV übernimmt für 15,84 Milliarden Dollar

Die Deutsche Bahn hat heute bekannt gegeben, dass sie ihre Logistiktochter Schenker für geschätzte 15,84 Milliarden Dollar an den dänischen Transport- und Logistikanbieter DSV verkauft. Durch zusätzliche Zinserträge könnte der Wert des Verkaufs bis auf 16,4 Milliarden Dollar steigen.

Mit der Übernahme verschmilzt Schenker mit DSV zu einem Unternehmen mit einem gemeinsamen Umsatz von 43,5 Milliarden Dollar. Damit übertrifft die neue Einheit den bisherigen Branchenführer Kuehne+Nagel aus der Schweiz, der einen Umsatz von 28,11 Milliarden Dollar verzeichnet. Gemeinsam werden rund 147.000 Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern beschäftigt.

Schenker, 1872 in Wien gegründet und seit 1931 im Besitz der Deutschen Bahn, wird weiterhin seinen Hauptsitz in Deutschland behalten. DSV plant zudem, in den kommenden drei bis fünf Jahren etwa 1,1 Milliarden Dollar in den Standort zu investieren.

Jochen Thewes, CEO von Schenker, bezeichnete das Unternehmen als eines der leistungsstärksten und innovativsten Teams in der Transport- und Logistikbranche. "Die letzten Jahre waren die erfolgreichsten in der Geschichte unseres Unternehmens, und wir haben bewiesen, dass DB Schenker zukunftsfähig ist," erklärte Thewes. Er fügte hinzu, dass man durch die Fusion mit DSV die Branche transformieren und einen echten globalen Marktführer schaffen möchte.

Der Abschluss des Verkaufs wird bis 2025 erwartet. Zusammengenommen werden die Netzwerke jährlich 4,3 Millionen zwanzig-Fuß-Äquivalente, 2,64 Millionen Tonnen Luftfracht und 1,88 Millionen Quadratfuß Lagerfläche in mehr als 60 Ländern umfassen.

Für DSV markiert die Übernahme einen Wendepunkt. Jens H. Lund, CEO von DSV, sprach von einem "transformativen Ereignis" in der Firmengeschichte und zeigte sich begeistert, Schenker in die DSV-Familie aufzunehmen. Neben Schenker hat DSV bereits Unternehmen wie UTi Worldwide aus den USA, Panalpina aus der Schweiz und Global Integrated Logistics aus Kuwait akquiriert.

Dieser Schritt erfolgt, da die Deutsche Bahn nun ihren Fokus auf das heimische Passagiergeschäft legt und ihre Schulden von 33,25 Milliarden Dollar abbaut. DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz betonte, dass es wichtig gewesen sei, einen starken Partner für Schenker zu finden und den Mitarbeitern des Unternehmens eine langfristige Perspektive zu bieten.