Der Auftakt in das neue Börsenjahr bot dem deutschen Aktienmarkt lediglich einen kurzen Energieschub. Der Dax erreichte am Donnerstagvormittag kurzzeitig die Marke von 20.000 Punkten, rutschte später jedoch in negatives Terrain. Wie Marktbeobachter vermuten, werden handfeste Marktkurse erst erwartet, wenn mehr Investoren ihre Aktivitäten wieder aufnehmen.
Nach anfänglichen Gewinnen verzeichnete der Dax zur Mittagszeit jedoch einen leichten Rückgang um 0,12 Prozent auf 19.884,76 Punkte. Anleger behalten weiterhin das Rekordhoch von Mitte Dezember im Blick, das in einer Jahresendrallye mit über 20.500 Punkten erreicht wurde. Der MDax konnte sich zur selben Zeit um 0,25 Prozent auf 25.653,61 Punkte steigern.
Der Analyst Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets prognostiziert für 2023 stärkeres Potenzial für Unternehmen der zweiten und dritten Börsenreihe, unterstützt durch politischen Rückenwind aus Berlin. Frühe Phasen eines neuen Börsenjahres sind typischerweise von Optimismus und Kapitalzuflüssen geprägt. Jedoch steht die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident als möglicher Störfaktor im Raum.
Trotz anfänglicher Dax-Gewinne kamen aus China getrübte Wirtschaftsmeldungen, wo der Start ins neue Jahr durch schwache Konjunkturdaten geprägt war. Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners äußerte, dass die chinesische Wirtschaft weiterhin mit erheblichen Herausforderungen kämpft.
Auf Unternehmensseite waren bedeutende Nachrichten rar. Die Beteiligungsgesellschaft Mutares sorgte im SDax mit einer weiteren Übernahme für Aufsehen, während Hellofresh im MDax mit einem Kurssprung seinen positiven Trend fortsetzte. Auf der Gegenseite blieben Autowerte wie Continental, Porsche AG, Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW im Dax durchwegs schwach.
Besonders der Druck auf den Automobilsektor aufgrund enttäuschender chinesischer Wirtschaftsdaten und zunehmender Konkurrenz aus dem Reich der Mitte bleibt ein bedeutendes Thema. Gleichzeitig waren Aktien aus dem Energiesegment, insbesondere jene mit Fokus auf Erneuerbare Energien, gefragt. RWE und Nordex konnten im Wert zulegen, und auch SMA Solar verzeichnete deutliche Kursgewinne.