Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag stabil, trotz der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts, der die Anleger beschäftigt. Der Dax, Deutschlands Leitindex, kletterte um 0,65 Prozent und erreichte 19.201,05 Punkte. Ähnlich stabil zeigte sich der MDax, der 0,67 Prozent auf 26.503,94 Punkte zulegte. Auch der EuroStoxx 50 als wichtigster Index der Eurozone konnte mit einem Zuwachs von rund 0,9 Prozent überzeugen. Wirtschaftsexperten der Helaba analysierten den schwachen Stellenaufbau in den USA im Oktober. Sie vermuten hinter dem eher enttäuschenden Bericht möglicherweise externe Faktoren wie Streiks und Wetterereignisse, die das Ergebnis beeinflussten. Zusätzlich stehen noch Stimmungsdaten aus der US-Industrie zur Beobachtung, die im Marktgeschehen am Freitag möglicherweise weitere Akzente setzen könnten. Intraday war der Dax am Donnerstag zeitweise fast auf 19.000 Punkte gefallen, erholte sich jedoch erneut, wie bereits zu Beginn des Monats. Laut den Charttechnikern der UBS ist der Dax trotz des zwischenzeitlichen Rückgangs in guter Verfassung, solange die 50-Tage-Durchschnittslinie intakt bleibt. Neue positive Impulse erwarten die Analysten, sollten die Kurslücken des Vortags geschlossen und die Marke von 19.250 Punkten überschritten werden. Gegenwärtig ist der Aktienmarkt von einer spürbaren Unsicherheit geprägt. Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und die geldpolitische Entscheidung der Fed zur Leitzinsanpassung hängen wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Thomas Gitzel von der VP Bank aus Liechtenstein prognostizierte eine sicher geglaubte Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte, wobei das Leitzinsband deutlichen Spielraum für zukünftige geldpolitische Anpassungen bietet. Am deutschen Aktienmarkt fiel Fielmann mit einem Verlust von fast 8 Prozent auf, nach enttäuschenden Quartalszahlen, die die Erwartungen der Baader Bank verfehlten. HelloFresh dagegen legte, unterstützt durch eine positive Einstufung von JPMorgan, sogar um 4,5 Prozent zu. Lufthansa und Knorr-Bremse litten unter negativen Analystenbewertungen, die die Titel um 2 Prozent beziehungsweise 2,1 Prozent nach unten drückten. Hingegen verzeichnete der Laborausrüster Sartorius ein Plus von 2,6 Prozent und führte damit die Gewinnerliste im Dax an, während Daimler Truck als Schlusslicht mit einem Minus von 0,8 Prozent schloss. Die Europäische Gemeinschaftswährung Euro konnte nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten bis auf 1,09 US-Dollar zulegen. Zum Handelsschluss notierte der Euro bei 1,0898 Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0882 Dollar fest. Am Rentenmarkt zeigte sich die Umlaufrendite nahezu unverändert, während der Rentenindex Rex leicht auf 125,35 Punkte stieg und der Bund-Future um 0,36 Prozent auf 132,17 Zähler zulegte.