Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat am Donnerstag eine solide Fortsetzung seiner jüngsten Erholung verzeichnet. Trotz der abgeschwächten Handelsaktivitäten, bedingt durch einen Feiertag in New York, legte der DAX um 0,41 Prozent zu und schloss bei 18.450,48 Punkten. Zur Wochenmitte hatte der Leitindex bereits einen bemerkenswerten Anstieg von etwa 1,2 Prozent zu verzeichnen gehabt. Der MDAX, der die mittelgroßen Unternehmen umfasst, beendete den Tag mit einem Zuwachs von 0,56 Prozent auf 25.538,57 Punkten.
Die Hoffnungen auf Zinssenkungen und beeindruckende Rekordergebnisse der US-Börsen haben den DAX maßgeblich unterstützt, wie der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets erklärte. Laut Molnar handelt es sich jedoch nur um eine Frage der Zeit, bis die Anleger konjunkturelle Risiken und Rezessionsängste wieder stärker ins Auge fassen und den Fokus von der Geldpolitik abwenden.
Unterdessen zeigte das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend ein uneinheitliches Bild der Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Zinssenkungen. Vier Mitglieder des Fed-Gremiums rechnen im laufenden Jahr mit keinen Zinssenkungen, während doppelt so viele Kollegen von zwei Zinssenkungen ausgehen. Der Mittelwert dieser Prognosen liegt bei einer Zinssenkung. Für das kommende Jahr erwarten die Fed-Vertreter im Durchschnitt vier Zinssenkungen, was eine Erhöhung gegenüber den vorherigen Schätzungen darstellt.