Die Anleger am deutschen Aktienmarkt scheinen sich für den Dienstag auf einen Erholungsversuch des Dax einzustellen. Grund zur Hoffnung bietet eine mögliche besonnene Zollpolitik des baldigen US-Präsidenten Donald Trump. Der X-Dax zeigt eine Stunde vor Xetra-Start ein Plus von 0,5 Prozent, womit der Leitindex bei 20.238 Punkten erwartet wird. Ebenso zeigt sich der Eurozonen-Index EuroStoxx mit positiven Vorzeichen.
Der Dax hatte sich zu Wochenbeginn nahe der 20.000-Punkte-Marke bewegt, konnte diese jedoch verteidigen. Mit einer weiteren Erholung könnte der Dax nun versuchen, die Korrekturtiefs hinter sich zu lassen und vielleicht auf die Rekordhöhen von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten zu blicken. Unterstützung kommt aus New York, wo der Dow Jones Industrial am Vortag auf hohem Niveau schloss, trotz der anhaltenden Unsicherheiten über die Zinspolitik der US-Notenbank Fed.
Entscheidend für die weitere Entwicklung an den Börsen bleibt die Zins- und Inflationslage sowie Trumps Amtsantritt. Anleger blicken gespannt auf jede Nachricht, insbesondere nachdem Berichte über ein langsames Vorgehen bei der Einführung von Zöllen aufkamen, um die Verhandlungsposition der USA zu stärken und Inflationsrisiken zu minimieren. Thomas Altmann von QC Partners erkennt hierin eine gewisse Hoffnung auf das Ausbleiben heftiger wirtschaftlicher Schocks.
Bei den Einzelwerten zeigten Analystenkommentare weiterhin Wirkung. Die Aktien von Mercedes-Benz und der VW-Tochter Porsche SE könnten nach der Abstufung durch Goldman Sachs unter Druck geraten, wobei für Porsche SE nun eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen wurde. Positiv überraschte hingegen CTS Eventim, deren Anteilsscheine aufgrund einer Kaufempfehlung der UBS um 2,5 Prozent stiegen. Analyst Olivier Calvet zeigte sich optimistisch hinsichtlich der anhaltenden Veranstaltungstrends, insbesondere in Deutschland.
Einen vorbörslichen Anstieg von zwei Prozent verzeichnete Delivery Hero. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel teilte mit, dass ein Gespräch mit dem Vorstandschef Niklas Östberg ein positives Bild der aktuellen Marktsituation zeichne. Vor allem in den Regionen Nahost und Nordafrika seien die Wettbewerbsaussichten beruhigend, so die Einschätzung der US-Bank.