Der Dax konnte am Donnerstag erneut ein Rekordhoch verzeichnen, als er die 23.400-Punkte-Marke durchbrach. Doch kaum erreicht, ließ die Dynamik nach. Die erwartete Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) brachte keinen neuen Antrieb, und auch die verhaltenen US-Börsen sorgten nicht für zusätzliche Unterstützung. Bemerkenswert ist, dass sich der Dax in diesem Jahr weitgehend von den US-Märkten entkoppelt hat. Letztlich fiel der Dax um 0,06 Prozent auf 23.066,42 Punkte zurück. Demgegenüber legte der MDax der mittelständischen Unternehmen um 0,98 Prozent auf 30.053,70 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 büßte 0,7 Prozent ein.
Im Fokus standen zudem zahlreiche Unternehmenszahlen. DHL machte mit einem beeindruckenden Kursanstieg von 9,9 Prozent auf sich aufmerksam, der den höchsten Stand seit über einem Jahr markierte. Trotz eines verhaltenen Ausblicks für 2025 zeigt sich der Logistikriese optimistisch für 2024 mit leicht besseren Ergebnissen als erwartet. Bei Merck KGaA betrug das Kursplus 1,2 Prozent, dank positiver Prognosen im Tagesgeschäft nach einem schwachen Vorjahr. Weniger erfreulich verlief es für Zalando, dessen Aktien um 3,6 Prozent einbrachen, nachdem das avisierte Wachstum für 2025 nicht überzeugen konnte.
Lufthansa hingegen glänzte mit einem Kursplus von 10 Prozent und führte damit den MDax an. Die Airline konnte dank besserer Ergebnisse als erwartet punkten und blickt zuversichtlich auf 2025 mit einem signifikanten Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses. Auch Ströer legte mit einem Plus von 4,5 Prozent zu, da der Werbekonzern einen optimistischen Ausblick auf das erste Quartal präsentierte und weiterhin Verhandlungen über den möglichen Verkauf eines Geschäftsbereichs führt.
Im SDax musste GFT Technologies nach anfänglichen Gewinnen einen leichten Rückgang um 0,5 Prozent hinnehmen, bleibt jedoch optimistisch für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung. ProSiebenSat.1 verzeichnete einen Verlust von 6,6 Prozent, da die Konsumlaune für 2024 skeptisch eingeschätzt wurde, was sich negativ auf das wichtige vierte Quartal auswirken könnte. Ein möglicher Verkauf von Randaktivitäten und die Partnerschaft mit General Atlantic konnten dieses Bild nicht aufhellen. Dürr verlor drastisch um 8,5 Prozent, nachdem die Anleger ihre Gewinne einsammelten, trotz der Rekorde bei Umsatz und Auftragseingang im Jahr 2025.