Eine neue Analyse von Fidar bringt erfreuliche Nachrichten für die Geschlechtervielfalt in den Führungsetagen der größten deutschen Börsenkonzerne: Der Anteil der Frauen in den Vorständen der 40 Dax-Unternehmen hat die Rekordmarke von 25,7 Prozent erreicht. Damit übertrifft der aktuelle Wert den Stand vom Januar, der bei 23,5 Prozent lag, und markiert den höchsten Stand seit der Einführung des Fidar-Indexes im Jahr 2011.
Nicht nur in den Vorständen, sondern auch in den Aufsichtsräten hat sich der Frauenanteil erhöht: Hier liegt die Quote nun bei bemerkenswerten 39,7 Prozent, was einen Zuwachs von gut einem Prozentpunkt seit Jahresanfang bedeutet. Fidar-Gründungspräsidentin Monika Schulz-Strelow sieht dies als Beweis dafür, dass verpflichtende Regelungen zur gleichberechtigten Teilhabe Früchte tragen. Die Dax-Konzerne haben in den letzten zehn Jahren ihren Frauenanteil im Vorstand mehr als verdreifacht, ungeachtet der zuvor geäußerten Zweifel an der Verfügbarkeit qualifizierter Kandidatinnen.
Allein seit Juni wurden sieben neue weibliche Vorstandsmitglieder in Dax-Unternehmen berufen. Besonders hervorzuheben sind die Spitzenpositionen von Belén Garijo bei Merck, Bettina Orlopp bei der Commerzbank und Karin Radström bei Daimler Truck, die seit Oktober Führungsrollen in ihren jeweiligen Unternehmen innehaben.
Die umfassende Studie, basierend auf Daten von 1. Dezember, untersucht die Vorstände von 160 Unternehmen aus den Indizes Dax, MDax und SDax sowie 18 weiteren börsennotierten Firmen. Trotz erfreulicher Steigerungen bedeutet der durchschnittliche Frauenanteil von 20,3 Prozent über alle untersuchten Unternehmen hinweg, dass das Ziel der Geschlechterparität noch nicht erreicht ist. Insbesondere in den Aufsichtsräten zeigt ein minimaler Anstieg auf 37,2 Prozent, dass es noch Potenzial zur Verbesserung gibt.
Besonders positiv bei der Frauenförderung schneidet der Rüstungskonzern Rheinmetall ab, gefolgt von Commerzbank und Siemens Healthineers. Weniger gut steht es um Heidelberg Materials, Volkswagen und zuletzt Porsche SE.
Dank gesetzlicher Regelungen wurde eine Quote von 30 Prozent Frauen bei der Neubestellung von Aufsichtsräten bereits 2016 eingeführt. Seit Sommer 2022 verlangt eine weitere Regel, dass Führungsgremien von großen Firmen mit mehr als drei Mitgliedern mindestens eine Frau umfassen müssen. Diese Maßnahmen zeigen Wirkung: Bei den 100 Unternehmen, die der Aufsichtsratsquote unterliegen, betrug der Frauenanteil in den Gremien gut 38 Prozent und knapp 24 Prozent in den Vorständen. Diese Werte sind deutlich höher als bei den Firmen, die nicht der Regelung unterliegen, was zeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen oft unzureichend sind.