16. September, 2024

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Dax unter Druck: Warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Dax unter Druck: Warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Der Dax gerät nach einer kurzen Stabilisierung am Freitag wieder in die Defensive. Die Unsicherheit der Anleger in Erwartung des US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag ist spürbar. Marktbeobachter befürchten, dass die neuen Daten entweder die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA enttäuschen oder bei zu schwachen Werten Konjunkturängste schüren könnten.

Zur Mittagszeit notierte der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,41 Prozent bei 18.500,29 Punkten. Dies deutet auf einen Wochenverlust von über 2 Prozent hin. Noch am Dienstagvormittag hatte der Dax ein Rekordhoch von 18.990 Punkten erreicht, wurde dann allerdings von Gewinnmitnahmen belastet. Nach einer leichten Stabilisierung am Donnerstag setzte sich der negative Trend fort. Der MDax sank zuletzt um 0,29 Prozent auf 25.285,48 Punkte, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,4 Prozent.

Wirtschaftsanalysten der Landesbank Helaba weisen darauf hin, dass die ambitionierten Zinssenkungserwartungen heute gedämpft werden könnten, falls der Bericht die robuste Lage am Arbeitsmarkt bestätigt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Daten schwach genug ausfallen, um die US-Notenbank Fed zu einer Zinssenkung um 50 Basispunkte zu bewegen. Nach dem überraschenden Anstieg der Arbeitslosenquote im Vormonat wird allgemein erwartet, dass diese im August zurückgegangen ist.

Die kritische Frage, so Deutsche Bank Research, ist, ob der schwache Arbeitsmarktbericht vom Juli ein Ausrutscher war oder der Beginn einer längerfristigen Eintrübung. Eine negative Überraschung könnte auch Rezessionsängste in den USA verstärken, betonten die Chartspezialisten von Index-Radar. Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 18. September an, und fünf Tage zuvor entscheidet die Europäische Zentralbank über den Leitzins. Eine Zinssenkung gilt auch hier als sicher, nachdem im Juni erstmals seit Jahren eine Reduktion vorgenommen wurde.

Bayer verzeichnete am Freitag ein Kursplus von 0,4 Prozent und erreichte mit 29,89 Euro zeitweise ein Hoch seit Mitte Mai. Analyst Sachin Jain von der Bank of America lobt die Fortschritte bei den Glyphosat-Klagen in den USA und erhöhte das Kursziel auf 31 Euro.

Symrise belegte einen der vorderen Plätze im Dax mit einem Kursanstieg von 1 Prozent auf 119,70 Euro. Goldman Sachs hob ihre Verkaufsempfehlung auf „Neutral“ an und sieht bessere Wachstumsaussichten und Chancen im Portfolio des Aromen- und Duftstoffeherstellers.

Im Gegensatz dazu mussten Airbus-Aktien einen Verlust von 0,8 Prozent hinnehmen, nachdem der Flugzeugbauer rückläufige Auslieferungszahlen für August gemeldet hatte. Zudem muss der Airbus A350-1000 aufgrund eines Triebwerksbrands vorzeitig gewartet werden, was die Aktienkurse belasten konnte. Auch Rolls-Royce-Aktien in London litten darunter.

Im SDax setzten die Aktien von Atoss Software ihre Talfahrt mit einem Minus von 10,9 Prozent auf 118,20 Euro fort, nachdem zwei Großaktionäre Papiere zu einem Platzierungspreis von 120 Euro verkauft hatten, um den Streubesitz zu erhöhen.

Index-Schlusslicht Grenke büßte 14,3 Prozent ein, nachdem die Bundesfinanzaufsicht Bafin Mängel bei der Tochter Grenke Bank in Bereichen der Geldwäscheprävention festgestellt hatte.