Der DAX steht am Tag der Deutschen Einheit vor weiteren Verlusten. Nachdem kürzlich noch über mögliche neue Rekorde jenseits der 20.000 Punkte-Marke spekuliert wurde, droht dem deutschen Leitindex nun ein Test der psychologisch wichtigen Grenze bei 19.000 Punkten. Vorbörsliche Angaben des X-DAX weisen auf ein Minus von 0,6 Prozent auf 19.057 Punkte hin, was ebenso für den EuroStoxx 50 gilt, der schwach eingeschätzt wird.
Laut der UBS sind die derzeitigen Marktbedingungen durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten, gemischte Konjunkturdaten und einen intensiven US-Präsidentschaftswahlkampf geprägt. Diese Unsicherheitsfaktoren dürften auf absehbare Zeit bestehen bleiben, wie die ansteigenden Volatilitätsindizes verdeutlichen. Daher empfehlen die UBS-Experten Absicherungsstrategien, aber keine umfangreichen Portfolioanpassungen.
Der Feiertag wird laut Thomas Altmann voraussichtlich wenig Einfluss auf das Handelsvolumen haben, da es in der Regel kaum niedriger ist. Die Marke von 19.000 Punkten bleibt entscheidend, obwohl nur wenige Investoren dem DAX den Rücken kehren und die Mehrheit auf einen Aufstieg Richtung 20.000 Punkte hofft.
Auf Unternehmensseite bewegt sich wenig bei Vonovia, die trotz eines Milliardenverkaufs von Immobilienprojekten und der Gründung eines Joint Ventures mit Apollo einen Zufluss von 1,8 Milliarden Euro erwarten. Eine Belastung erfährt SAP im vorbörslichen Handel mit einem Minus von 1,5 Prozent aufgrund der Ausweitung von US-Ermittlungen im Zusammenhang mit möglichen Preisabsprachen.
Analystenstudien heben die Aktien von BMW und Mercedes in den Blick, wobei Barclays eine neutrale Haltung zu diesen Premiumherstellern eingenommen hat. Abstufungen gab es hingegen für Porsche SE und Stellantis. JPMorgan äußert sich zudem skeptisch zu K+S, was sich bereits in einem vorbörslichen Kursrutsch von über drei Prozent widerspiegelt.
Zusätzlich sorgt der Börsengang der ehemaligen Eckert & Ziegler-Tochter Pentixapharm für Aufmerksamkeit. Der Preis der Aktien wurde bei 5,10 Euro in der unteren Hälfte der angestrebten Spanne festgelegt, wodurch auch die Eckert-Aktien in den Fokus rücken könnten.