16. September, 2024

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Dax unter Druck – Schwache US-Technologiewerte belasten

Dax unter Druck – Schwache US-Technologiewerte belasten

Der deutsche Leitindex Dax setzte am Freitag angesichts eines rückläufigen US-Technologiesektors seine Talfahrt fort und schloss mit einem Minus von 1,48 Prozent bei 18.301,90 Punkten. Dabei führten enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA zunächst kaum zur Belastung. Auf Wochensicht büßte der Dax insgesamt 3,2 Prozent ein. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete Verluste und gab um 1,23 Prozent auf 25.046,52 Punkte nach. Nachdem der Dax am Dienstag ein Rekordhoch von 18.990 Punkten erreicht hatte, führten düstere US-Konjunkturdaten bereits zu Gewinnmitnahmen. Seither hat das Börsenbarometer rund ein Drittel seiner Erholung seit dem Kurseinbruch Anfang August eingebüßt. Am Freitagnachmittag durchbrach der Index wichtige technische Unterstützungsniveaus wie die 21-Tage- und 50-Tage-Linie. In den USA enttäuschte der Halbleiterkonzern Broadcom die Anleger mit seiner Prognose, was zu einem Nachlassen der Euphorie um das boomende Thema Künstliche Intelligenz führte. Technologie-Aktien wurden zunehmend kritisch bewertet, wie Robert Halver von der Baader Bank anmerkte. Hohe Bewertungen und Zweifel an der Nachhaltigkeit von KI-Geschäftsmodellen führten zu verstärkten Gewinnmitnahmen. Der Negativtrend an der New Yorker Nasdaq führte auch in Europa zu Abverkäufen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,60 Prozent und schloss bei 4738,06 Punkten. Die Verluste machten auch vor dem Schweizer SMI und dem britischen FTSE 100 nicht halt, die um rund ein Prozent beziehungsweise 0,7 Prozent nachgaben. In den USA sorgten schwächere Arbeitsmarktdaten für zusätzliche Verunsicherung. Die erstellten Arbeitsplätze im August blieben hinter den Erwartungen zurück und die Vormonate wurden nach unten korrigiert. Dennoch zeigen sich Zeichen einer abkühlenden US-Wirtschaft, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Dies könnte den Weg für eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank im September freimachen, wobei die genaue Höhe noch diskutiert wird. Am heimischen Aktienmarkt bildete Siemens Energy mit einem Minus von 6,7 Prozent das Schlusslicht im Dax. Infineon schloss 3,5 Prozent schwächer, während Airbus nach besorgniserregenden Auslieferungszahlen und technischen Problemen mit einem Abschlag von 2,6 Prozent aus dem Handel ging. Dagegen erreichte die Deutsche Börse erneut ein Rekordhoch und legte um 1,3 Prozent zu, gefolgt von Symrise mit einem Plus von 0,5 Prozent. Im SDax gab es besonders starke Bewegungen: Die Papiere des Finanzdienstleisters Grenke brachen um fast 13 Prozent ein, nachdem die BaFin auf Mängel bei der Tochtergesellschaft Grenke Bank hingewiesen hatte. Turbulente Bewegungen prägten auch den Devisenmarkt: Der Euro schwankte stark und notierte zuletzt bei 1,1092 US-Dollar. Die Renditen deutscher Bundesanleihen gaben leicht nach, während der Rentenindex Rex und der Bund-Future zulegten.