Der Dax geriet am Mittwoch nach einer Phase der Stabilisierung erneut unter Druck. Aufgrund des anhaltenden Zollstreits zwischen den USA und China sowie nachteiliger Entwicklungen in der US-Technologiebranche verzeichnete der deutsche Leitindex im Laufe des Tages einen Rückgang von 0,21 Prozent auf 21.460,35 Punkte. Trotzdem hält sich der Index weiterhin in der Nähe seines jüngst erreichten Rekordhochs. Dank der jüngsten Preisdaten aus der Eurozone konnten die Verluste etwas gemildert werden. Ähnlich erging es dem MDax, der zur Wochenmitte leicht um 0,03 Prozent auf 26.411,96 Punkte nachgab. Der EuroStoxx 50, die Messlatte der Eurozone für große Unternehmen, fiel um 0,18 Prozent. Die andauernde Unsicherheit im internationalen Handel droht, sich zu einem umfassenden Handelskrieg auszuweiten, der das globale Wirtschaftswachstum in Mitleidenschaft ziehen könnte, warnte der Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners. Besonders die aufgeschobenen US-Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada stehen im Fokus, denn sie könnten auch die deutsche Wirtschaft belasten, meinen Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft. Unterdessen strahlt der Goldpreis weiterhin als sicherer Hafen für risikoscheue Anleger und setzt seinen Aufwärtstrend fort. In den USA belasteten enttäuschende Geschäftszahlen von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, und dem Chiphersteller AMD die Stimmung weiter. Diese Entwicklungen könnten auch die amerikanischen Märkte zur Wochenmitte beeinträchtigen. In der Eurozone stagnierte der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Dezember, obwohl Ökonomen mit einem Rückgang gerechnet hatten. Solch stabile Erzeugerpreise nützen der Strategie der Europäischen Zentralbank, die jüngst die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hatte. Experten erwarten weitere Senkungen, was Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren tendenziell attraktiver macht. Beim IT-Dienstleister Bechtle sorgten positive Geschäftszahlen für 2024 für ein erfreuliches Kursplus von 5,5 Prozent, womit die Aktien ihre Erholung fortsetzten und die MDax-Spitze anführten. Überraschend robuste Ergebnisse im Schlussquartal, insbesondere im Dezember, trugen dazu bei. Auch Vestas, der dänische Windturbinenhersteller, brachte frischen Wind in die Branche mit einem Kursanstieg von gut 2 Prozent, was Nordex und Siemens Energy zu den Gewinnern im MDax und Dax machte. Dagegen sah sich der chemische Sektor mit negativen Nachrichten aus den USA konfrontiert, die die Stimmung trübten. Im MDax verlor der Düngerkonzern K+S 1,1 Prozent, während Bayer und BASF im Dax Rückgänge von 1,8 beziehungsweise 1 Prozent verzeichneten. Ein deutlicher Umsatzrückgang, den der US-Chemiekonzern FMC prognostizierte, verstärkte den Abwärtstrend.