16. September, 2024

Märkte

Dax unter Druck: Anleger warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Dax unter Druck: Anleger warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Der deutsche Leitindex Dax geriet am Freitag nach einer Phase der Stabilisierung wieder unter Druck. Die Anleger hielten sich in Erwartung des wichtigen US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag zurück. In der ersten Handelsstunde sank der Dax um 0,71 Prozent auf 18.444,89 Punkte, was einen Wochenverlust von 2,4 Prozent andeutet. Nach dem Rekordhoch von 18.990 Punkten am Dienstagvormittag führten Gewinnmitnahmen zur Abwärtsbewegung, die durch eine leichte Stabilisierung am Donnerstag unterbrochen wurde.

Auch der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verzeichnete am Freitagvormittag einen Verlust von 0,48 Prozent und stand bei 25.236,14 Punkten. Ebenso rutschte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,6 Prozent ab.

Investoren erhoffen sich vom US-Arbeitsmarktbericht für August maßgebliche Hinweise auf die zukünftige amerikanische Geldpolitik. Experten der Landesbank Helaba betonen, dass die zum Teil hohen Zinssenkungserwartungen möglicherweise gedämpft werden könnten, sollten die Daten eine weiterhin solide Lage bestätigen. Eine Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte halten sie für unwahrscheinlich, da auch allgemein eine sinkende Arbeitslosenquote erwartet wird.

Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 18. September an, der der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits fünf Tage früher. Eine Zinssenkung gilt auch hier als sicher, nachdem die Währungshüter im Juni den Leitzins erstmalig seit Jahren gesenkt hatten.

In der Dax-Rangliste gehörten Bayer am Freitag erneut zu den Spitzenwerten und verzeichneten ein Plus von 1,5 Prozent auf 29,40 Euro. Der Kurs erreichte zwischenzeitlich ein Hoch von 29,89 Euro seit Mai. Sachin Jain von der Bank of America lobte die Fortschritte hinsichtlich der Glyphosat-Klagen in den USA und korrigierte das Kursziel auf 31 Euro nach oben.

Auch Symrise verzeichnete einen Kursanstieg um 1 Prozent auf 119,70 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs strich ihre Verkaufsempfehlung und sieht die Titel nun „Neutral“. Analystin Georgina Fraser hob das Kursziel auf 127 Euro an und betonte die verbesserten Wachstumsaussichten und größere Chancen im Portfolio.

Im Gegensatz dazu verloren die Aktien von Airbus 1 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer rückläufige Auslieferungszahlen für August gemeldet hatte. Zudem erfordere ein Triebwerksbrand an einem Airbus A350-1000 vorzeitige Wartungen. In London litten darunter auch die Aktien von Rolls-Royce, die die betroffenen Antriebe liefern.

Im SDax war Atoss Software das Schlusslicht und verlor 8,8 Prozent. Die beiden größten Anteilseigner schlossen eine Privatplatzierung an institutionelle Investoren ab. AOB Invest, eine Gesellschaft des Unternehmensgründers und -chefs Andreas Obereder, sowie General Atlantic Chronos veräußerten rund 6,81 Prozent des Grundkapitals zu einem Platzierungspreis von 120 Euro. Das Gesamtplatzierungsvolumen betrug etwa 130 Millionen Euro.