Die wohlbekannte 20.000-Punkte-Marke für den Dax bleibt auch zum Wochenschluss hin ein Faszinosum für Börsianer. Trotz eines verheißungsvollen Beginns gelang es dem deutschen Leitindex nicht, sich nachhaltig über die bedeutende Schwelle zu halten. Der Handel am zweiten Tag des Jahres 2025 zeichnete sich durch ein Minus von 0,47 Prozent aus, das den Dax auf 19.930 Punkte drückte. Ebenso verzeichnete der MDax mit einem Verlust von 0,62 Prozent Rückschritte, und auch der EuroStoxx zeigte sich mit einem Rückgang von 0,7 Prozent wenig erfreulich.
Marktexperten, wie Jochen Stanzl von CMC Markets, sehen den bevorstehenden Amtsantritt von Donald Trump als zukünftigen US-Präsidenten als Unsicherheitsquelle, die vor allem die Anlegerstimmung trübt. Einerseits erhoffen sich Investoren in den Vereinigten Staaten, dass Unternehmen von möglichen Steuersenkungen und einer Deregulierung profitieren könnten. Andererseits könnten verstärkte protektionistische Maßnahmen, darunter höhere Zölle, und die damit verbundenen Inflationsängste die Situation verschärfen, warnen Branchenkenner.
Inmitten dieser kursbeeinflussenden Faktoren gibt es jedoch auch positive Vorzeichen. Laut Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos befindet sich der Dax in einer Konsolidierungsphase, die Anleger jedoch aufmerksam überwachen sollten. Diese Phase bildet den Rahmen für einen weiterhin intakten langfristigen Aufwärtstrend, mit einer kurzfristigen Unterstützung bei 19.926 Punkten, die einer näheren Betrachtung bedarf.
Auf Unternehmensseite gab es am Freitag wenig bemerkenswerte Neuigkeiten. Dennoch hob sich die Deutsche Telekom mit einem Plus von 0,8 Prozent positiv ab. Die angekündigten Aktienrückkäufe, die bis zu zwei Milliarden Euro umfassen, entfalten hier eine unterstützende Wirkung. Knorr-Bremse durfte mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent glänzen, nachdem eine vorherige Verkaufsempfehlung zurückgezogen wurde. Airbus hingegen erlitt ein kleines Minus von etwa einem Prozent, bedingt durch gegensätzliche Meldungen zu ihren Auslieferungszahlen im vergangenen Jahr.
Negative Vorzeichen setzten sich bei deutschen Technologiewerten durch. Infineon und Aixtron mussten Rückschläge hinnehmen. Auch die Automobilbranche litt unter Druck, unter anderem durch Berichte über drohende Einschränkungen bei Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge in den USA, was Volkswagen-Aktien belastete.