17. Oktober, 2024

Märkte

Dax überrascht trotz EZB-Zinssenkung nicht: Experten fordern mutigere Schritte

Dax überrascht trotz EZB-Zinssenkung nicht: Experten fordern mutigere Schritte

Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu senken, hat den Dax kaum bewegt. Trotz dieses geldpolitischen Schritts und erfreulicher US-Einzelhandelszahlen blieb die Euphorie an den Märkten aus. Zudem fokussieren sich die Investoren nun verstärkt auf die bevorstehende Veröffentlichung der US-Industrieproduktion. Dennoch konnte der deutsche Leitindex am Nachmittag um 0,87 Prozent auf 19.600,99 Punkte zulegen, nachdem er erst kürzlich ein Rekordhoch erreicht hatte.

Auch europaweit herrschte eine positive Grundstimmung: Der MDax stieg um 0,37 Prozent auf 27.156,88 Punkte. Die erneute Senkung des Leitzinses durch die EZB war allgemein erwartet worden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte die Entschlossenheit, die Inflation im Euroraum auf das Ziel von zwei Prozent zurückzuführen, und warnte vor voreiligen Schlüssen in der Zinspolitik.

Jürgen Molnar von Robomarkets äußerte sich kritisch zu den behutsamen Schritten der Zentralbank. Er forderte von Lagarde ein klares Bekenntnis zu stärkeren Zinssenkungen, um die Konjunktur anzukurbeln. Derweil betonte die EZB ihre Flexibilität, zukünftige Entscheidungen datenabhängig zu treffen.

Im Aktiensegment verzeichneten Sartorius eine beeindruckende Erholung mit einem Plus von 16 Prozent, nachdem der Quartalsbericht beruhigend auf die Anleger wirkte. Auch Merck profitierte von optimistischen Aussichten und erzielte eine Kurssteigerung von 6,4 Prozent. Infineon setzte die positive Serie fort mit einem Zugewinn von 2,0 Prozent, beflügelt durch den Optimismus aus Asien, insbesondere durch den taiwanesischen Chiphersteller TSMC.

Weniger erfreulich verlief der Handel für Jenoptik, deren Aktien um 5,0 Prozent zurückgingen, belastet durch einen zurückgezogenen Analystenkommentar. Die Markteinschätzung von ASML deutete auf ein schwieriges Umfeld für die Halbleiterindustrie hin.

Am Devisenmarkt gab der Euro kurzzeitig nach und notierte bei 1,0867 US-Dollar, während der Rentenmarkt eine leicht gestiegene Umlaufrendite verzeichnete.