04. Oktober, 2024

Märkte

DAX trotzt widerstandsfähig den Erwartungen: US-Arbeitsmarktbericht bringt Aufschwung

DAX trotzt widerstandsfähig den Erwartungen: US-Arbeitsmarktbericht bringt Aufschwung

Zum Wochenausklang präsentierte sich der DAX stabil und ließ die am Morgen aufgetauchte Besorgnis hinter sich. Der US-Arbeitsmarktbericht fungierte als belebender Faktor für den deutschen Leitindex, der aus einem morgendlichen Ausflug unter die 19.000-Punkte-Marke gestärkt hervorging. Am frühen Nachmittag lag der DAX um 0,71 Prozent im Plus und verzeichnete einen Stand von 19.149,87 Punkten, obgleich die Wochenbilanz ein Minus von 1,7 Prozent erwarten lässt.

Der MDAX, der Index der mittelgroßen Unternehmen, verzeichnete zuletzt einen Anstieg von 1,09 Prozent auf 26.846,58 Punkte. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, beschloss den Handelstag mit einem Zuwachs von rund 1 Prozent.

Der US-Arbeitsmarkt überraschte im September mit einem stärkeren Stellenwachstum als prognostiziert. Zudem wurden die Zahlen der vorherigen Monate nach oben korrigiert, begleitet von einer unerwartet gesunkenen Arbeitslosenquote. Die robuste Lohnentwicklung steuert gegen die erwarteten Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed), obwohl das CME „Fed Watch Tool“ weiterhin eine Wahrscheinlichkeit von über zwei Dritteln für eine kleine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte im November anzeigt. Eine unveränderte Leitzinsentscheidung wird als nahezu ausgeschlossen betrachtet, was den konjunkturellen Hoffnungen neuen Raum bietet, wie Experte Andreas Lipkow anmerkt.

Am deutschen Aktienmarkt fiel Hapag-Lloyd negativ auf, deren Aktien um etwa 14 Prozent einbrachen, nachdem der Streik der Hafenarbeiter an der US-Ostküste ein Ende fand. Positiver gestaltete sich die Lage für Redcare Pharmacy, deren Aktien nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen trotz pessimistischer Gewinnprognosen infolge höherer Werbeausgaben für das E-Rezept um 1 Prozent stiegen.

Im Automobilsektor zeigten sich die Aktien von Volkswagen, Porsche, BMW und Mercedes-Benz robust, trotz der neuen EU-Zölle auf chinesische Elektroautos. Kursgewinne von bis zu 3 Prozent spiegeln die Anlegerhoffnungen wider, dass eine Einigung mit China auf diplomatischem Wege erzielt werden kann, welche die Zölle wieder außer Kraft setzen könnte.

Sprung ins Börsenleben wagte der Wissenschaftsverlag Springer Nature, dessen Aktien am Freitag mit einem Kursanstieg von 8,4 Prozent über dem Ausgabepreis notierten. Der Euro erlitt hingegen Einbußen und wurde durch den US-Arbeitsmarktbericht belastet, während die Renditen am deutschen Anleihenmarkt anzogen und der Bund-Future leicht nachgab.