06. März, 2025

Märkte

Dax trotzt Turbulenzen: Erholungsrally beflügelt deutsche Märkte

Dax trotzt Turbulenzen: Erholungsrally beflügelt deutsche Märkte

Die deutschen Aktienindizes erlebten zur Wochenmitte eine beeindruckende Erholungsrally, angeheizt durch ein von der Union und SPD vereinbartes umfangreiches Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur. Bereits in der ersten Handelsstunde überschritt der Dax die wichtige Marke von 23.000 Punkten – ein Wert, den er zu Wochenbeginn erstmalig hinter sich gelassen hatte. Zwar reichte es nicht für ein neues Rekordhoch, dennoch schloss der Dax mit einem Gewinn von 3,38 Prozent bei 23.081,03 Punkten. Dies stellt den größten Tagesgewinn seit November 2022 dar.

Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets kommentierte die höchst volatile Börsenwoche mit den Worten: "Allzeithoch, Ausverkauf und zurück, der Dax bleibt ein Stehaufmännchen." Der MDax der mittelgroßen Unternehmen machte mit einem Anstieg von 6,15 Prozent, auf 29.763,14 Punkte, ebenfalls einen deutlichen Sprung. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte mit einem Zuwachs von 1,89 Prozent auf 5.489,12 Zähler ein erfreuliches Plus. Überraschenderweise hinkten die US-amerikanischen Börsen dieser europäischen Erholungsbewegung hinterher und notierten zuletzt moderate Verluste.

Der Grund für den Optimismus war eine am Dienstagabend verkündete Vereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD über ein bahnbrechendes Finanzpaket, das die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben lockern und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Infrastruktur finanzieren soll. Diese Neuigkeiten wirkten laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wie ein "riesiges Konjunkturpaket". Zahlreiche Unternehmen erhoffen sich infolge der Investitionen zunehmende Aufträge.

Jedoch muss das Vorhaben noch vom alten Bundestag beschlossen werden, um die erforderliche Zweidrittelmehrheit zu erreichen, was die Unterstützung der Grünen oder der FDP voraussetzt. Ansonsten droht die Gefahr einer Blockade im neuen Bundestag durch AfD oder Linke.

Besonders nachgefragt waren Infrastrukturtitel: Heidelberg Materials führte die Dax-Spitze mit einem Zuwachs von 17,5 Prozent an. Bauunternehmen und -dienstleister wie Bilfinger und Hochtief sowie Logistikdienstleister Kion und Jungheinrich sicherten sich im MDax prozentual zweistellige Gewinne. Im Rüstungssektor verzeichneten Renk, Rheinmetall und Hensoldt Zuwächse zwischen 6,8 und 8,9 Prozent.

Im Gegensatz dazu standen zinssensitive Immobilienwerte unter Druck, so verlor Vonovia 7,7 Prozent. Auch Geschäftszahlen sorgten für Aufmerksamkeit: Bayer legte trotz pessimistischer Prognosen für das Agrargeschäft um 4,1 Prozent zu, während Evonik von einem positiven Ausblick profitierte und knapp 12 Prozent zulegte. SMA Solar konnte sich ebenfalls im SDax hervortun, mit einem Anstieg von knapp 34 Prozent.