Nach einem zeitweiligen Rückschlag am Nachmittag zeigte sich der DAX entschlossen und peilte die Marke von 22.900 Punkten an. Mit einem Tagesplus von 0,20 Prozent beendete er bei 22.844,50 Punkten den Handel und avancierte damit zu einem neuen Rekordhoch. Unterstützung fand der deutsche Leitindex von den US-Technologiewerten, die nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende ihre anfänglichen Verluste abmilderten.
Der MDAX verbesserte sich um 0,54 Prozent auf 28.306,85 Punkte und erzielte damit den höchsten Stand seit August. Die optimistische Anlegerschaft ließ sich weder von steigender Inflation in den USA noch von potenziellen Handelszöllen zwischen Washington und Europa aus der Ruhe bringen. Auch geopolitische Unsicherheiten wurden als Anlagechancen interpretiert – so die Einschätzung der Marktanalysten Konstantin Oldenburger von CMC Markets und Jürgen Molnar von Robomarkets.
Europäisch stiegen die Kurse ebenfalls: Der EuroStoxx 50 verbuchte einen Zuwachs von 0,25 Prozent und überbot eine langjährig bestehende Bestmarke. Der Schweizer SMI legte leicht zu, während der britische FTSE 100 stagnierte. In den USA verzeichnete der Dow Jones leichte Verluste, indes erholten sich der S&P 500 und der Nasdaq 100 von ihren frühen Verlusten.
Besonders Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt feierten Höhenflüge, auch wenn Rheinmetall mit einem leichten Minus schloss. Renk kletterte auf den höchsten Stand seit April, angetrieben von positiven Kommentaren seitens Warburg Research-Analyst Christian Cohrs zum Verteidigungssektor.
Thyssenkrupp, als Spitzenreiter im MDAX, genoss einen Kursanstieg um 7,0 Prozent und das stärkste Plateau seit 13 Monaten, dank der in den Fokus gerückten Rüstungssparte Thyssenkrupp Marine Systems. CTS Eventim erzielte durch starke Zahlen ein Kursplus von 4,2 Prozent.
Hingegen verzeichneten Elmos, aufgrund eines verhaltenen Ausblicks, ein Minus von 4,7 Prozent. Norma Group fiel um 1,3 Prozent im Zuge der anstehenden Suche nach einem neuen Geschäftsführer. Kohlenstoffspezialist SGL glitt bei Handelsschluss ab und notierte dennoch mit 5,7 Prozent höher, obwohl die Marktteilnehmer die Entscheidung, den verlustbringenden Geschäftsbereich Carbon Fibers zu restrukturieren, mit Skepsis aufnahmen.