24. September, 2024

Märkte

Dax trotzt dem 19.000-Punkte-Widerstand – Hoffnung auf Geldpolitik beflügelt Märkte

Dax trotzt dem 19.000-Punkte-Widerstand – Hoffnung auf Geldpolitik beflügelt Märkte

Die Hoffnungen auf eine stimulierende Geldpolitik aus China und den USA haben am Dienstag den Dax beflügelt. Während der US-amerikanische Dow Jones Industrial neue Rekordmarken setzte, reichte es für den deutschen Leitindex Dax zwar nicht für ein neues Allzeithoch, doch näherten sich die Kurse bereits am Vormittag bis auf 15 Punkte der bisherigen Bestmarke von 19.044 Punkten an.

Letztlich schloss der Dax mit einem Plus von 0,80 Prozent und erreichte 18.996,63 Punkte. Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets sieht die Aktionen der US-Notenbank Fed und der chinesischen Zentralbank als mögliche Unterstützung für die exportabhängige deutsche Industrie.

Auch der MDax, das Börsenbarometer der mittelgroßen deutschen Unternehmen, konnte sich mit einem Plus von 0,34 Prozent auf 26.083,75 Punkten erholen. Dennoch bleibt der Index seit Jahresbeginn 2024 im Minus, während der Dax bereits mehr als 13 Prozent zulegen konnte.

Auf europäischen Parketten setzte sich der positive Trend fort. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,1 Prozent zu, während der Schweizer SMI und der britische FTSE 100 ebenfalls Kursgewinne verzeichneten. Auch der Dow Jones in New York beendete den europäischen Handelstag mit bescheidenen Zuwächsen und bleibt auf Rekordjagd.

Für die anstehende Fed-Sitzung im November erhoffen sich viele Investoren eine weitere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte. Das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 56 Prozent dafür an. Eine Beibehaltung des aktuellen Zinssatzes scheint hingegen unwahrscheinlich.

Die chinesische Zentralbank kündigte unterdessen weitreichende Konjunkturmaßnahmen an, um die schwächelnde Wirtschaft des Landes zu stützen. Hierzu zählen Zinssenkungen auf bestehende Immobilienkredite und eine Reduzierung der Mindestanzahlung bei Zweitwohnungen. Banken sollen zudem künftig weniger Bargeld vorhalten müssen.

Diese Nachrichten aus China sorgten nicht nur bei den Rohstoffwerten in Europa für Aufwind, sondern auch bei den jüngst angeschlagenen Luxus- und Autobranchenaktien. BMW, die unter den negativen Gewinnprognosen gelitten hatten, führten die Erholung mit einem Plus von 3,6 Prozent an der Dax-Spitze an.

Auch DHL konnte mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent punkten. Der Logistikkonzern präsentierte auf dem Investorentag seine Wachstumsstrategie, die bis 2030 einen Umsatzanstieg von 50 Prozent im Vergleich zu 2023 anstrebt. Experten lobten die ambitionierten Ziele und die geplante neue rechtliche Struktur.

Andererseits musste die Deutsche Börse nach einer Untersuchung der EU-Wettbewerbsbehörde Einbußen hinnehmen und schloss 0,9 Prozent im Minus. Der Börsenbetreiber steht im Verdacht möglicher Preisabsprachen bei Derivaten.

Die Aurubis-Aktien gaben nach schwachen Quartalsprognosen und einer gestrichenen Kaufempfehlung von Analyst Cornelis Kik von Hauck Aufhäuser Investment Banking um weitere 1,3 Prozent nach.

Der Euro erholte sich auf 1,1148 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs zuvor auf 1,1133 Dollar festgesetzt hatte. Am deutschen Anleihenmarkt sank der Rentenindex Rex um 0,12 Prozent auf 127,15 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,14 Prozent auf 2,16 Prozent stieg. Der Bund-Future legte um 0,04 Prozent auf 134,81 Punkte zu.